Diese Frage ist wirklich spannend und bewegt viele: Was darf FREE geteilt und verbreitet werden, um die eigene Community aufzubauen – und was gehört dann hinter die „Bezahlschranke“, also in den bezahlten Kurs? Interessanterweise stellen diese Frage meist diejenigen, die noch gar nicht viel kostenlosen Content rausgeben… Wer das nämlich schon länger tut, für den ist meist sehr klar, was er verkaufen kann – trotz massenhaft verschenkten Mehrwerten. In dieser Folge philosophiere ich aber nicht nur über den richtigen Zeitpunkt um diese Frage sinnvoll zu stellen, sondern ich gebe auch Antworten: Welche Inhalte sind eher für FREE, welche eher für PAID geeignet? Welche Mehrwerte hat dein Kurs gegenüber dem kostenlosen Content? Hör‘ rein, wenn du hier mehr Klarheit für dich bekommen willst!
Welcher Content kostenlos, welche Mehwerte packe ich in meine bezahlten Kurse und Programme?
Um diese Frage geht es in dieser Podcast-Folge. Es ist die Folge 13 von 15 der Einsteiger-Serie mit den wichtigsten Fragen zum Onlinekurs-Start. Ich spreche darüber, warum du anfangs nicht mit angezogener Handbremse mit deinem wertvollen Content nach draußen gehen solltest und warum du erst eine Folgerschaft aufbauen und dann erst fragen solltest, welcher Content free und welcher paid ist.
Klar ist: Dienstleistungen, also wann immer es um individuelle Beratung und Unterstützung geht, gehört das in den Bezahlbereich – abgesehen von strategisch eingesetzten kurzen Kennenlerngesprächen.
Kostenlose Mehrwerte im Online-Business: Das sind die Aspekte, die du beachten solltest
In diesem Foliensatz meine Stichworte zur Podcast-Folge – zum Durchblättern und um den Inhalt zügig zu erfassen.
Wo verläuft die Grenze zwischen „FREE“ und deinem Onlinekurs, mit dem du Geld verdienen möchtest? (Stichworte)
1. Der große Schritt vom herkömmlichen Marketing zu „FREE“
- Ich stelle mich als Anbieter gut dar – vs. Ich gebe mein Wissen kostenlos weiter
- Mein Wissen ist nur zahlenden Kunden vorbehalten – vs. Je mehr Menschen von meinem Wissen profitieren desto besser
- Vor dem Auftrag braucht es das persönliche Kennenlernen – vs. Potenzielle Kunden können mich gut kennenlernen indem sie mir folgen
2. Warum die Frage „Wo verläuft die Grenze?“ meist zu früh gestellt wird
- Viele versuchen schon, bevor sie auch nur einen Schritt in die Sichtbarkeit mit kostenlosen Inhalten mit einem sehr strategischen Blick an diese Frage heranzugehen
- Das führt zu dem Phänomen, dass mit angezogener Handbremse losgefahren wird – was wiederum dazu führen dürfte, dass die kostenlosen Inhalte nicht als wertvoll genug wahrgenommen werden von der Zielgruppe
- Erst wenn man mit kostenlosen Inhalten Erfahrungen gesammelt hat und erste Fans und Follower hat, auch Rückmeldungen bekommen hat auf die Inhalte und ggf. gemerkt hat, wie von dort aus verkauft werden kann – erst dann macht es wirklich Sinn, sich über diese Grenze zwischen Free und Paid Gedanken zu machen
3. „FREE“ bedeutet nicht, nichts zu verkaufen!
- Typische Zweifel, die dazu führen, dass das Wissen-Verschenken überhand nimmt und nicht fokussiert genug von da aus verkauft wird:
- „Jetzt habe ich ja schon alles hergegeben“
- „Es könnte sich jemand beschweren, dass er was bezahlen muss“
- „Ich bin noch nicht Experte genug um etwas zu verkaufen“
- „Was, wenn keiner kauft?“
- Verhältnis von Free zu Paid ca. 80 – 20
- Phase 1: Community aufbauen durch großzügiges Teilen des eigenen Wissens; Phase 2: Erstes Produkt anbieten Phase 3: Gezielt Free produzieren für das Produkt
4. Welche Inhalte gehören dies- und jenseits der Grenze?
„Free“
- Verkaufst du reines Wissen?
- Inspirieren
- Augenöffnen
- Erste Schritte / erste Erfolgserlebnisse
- Nicht: „Schnupper-Content“, „Oberflächlich“, …
- Lösungswege skizzieren
- Warum
- Lässt Platz für Fantasie, ins Träumen geraten
-> „So hab ich das noch nicht gesehen!“„Das könnte mir bei xy helfen!“,„Jetzt sehe ich wie es gehen könnte!“,„Ist das was für mich?“,„Das probiere ich gleich mal aus!“
„Paid“
- Details, wie es genau geht
- Konkrete Umsetzungshilfen
- Übersicht
- Verschiedene Darstellungsweisen
- Fallstudien, Beispiele
- Spezialtipps
- Struktur, Schritt-für-Schritt
- Ermöglicht individuelle Reflexion und Anwendung
5. Welche Mehrwerte bekommen Kunden gegenüber „Free“-Konsumenten?
1. Das komplette Ganze, den gesamten Prozess im Zusammenhang
2. Die genauen Details, das konkrete „Wie“
3. Die Community: Positiver Gruppendruck; Motivation; Austausch im geschützten Raum
4. Fragen stellen dürfen; Zugang zum Experten —> Hilfe bei der Umsetzung
5. Besser verdauliche und/oder mehr Auswahl an Medien
6. Zeitstruktur, Unterstützung bei der Selbstorganisation
7. Ggf. individuelles Feedback auf Zwischen- oder Endergebnisse; Außenblick
8. Das Commitment sich selbst gegenüber durch die Zahlung
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Das waren meine Gedanken und Antworten zu dieser allgegenwärtigen Frage. Fast jeder, der in ein Online-Business einsteigt und eine Community / Sichtbarkeit im Netz aufbauen will, stellt sich vorher diese Frage: „Wenn ich das alles kostenlos rausgebe – was verkaufe ich denn dann noch?“.
Ich hoffe, in dieser Folge der Online-Business Lounge ist klar geworden, dass du diese Frage nicht zu früh im Business stellen darfst – dann fährst du nämlich mit angezogener Handbremse und wirst bei weitem nicht so gut vorankommen wie du könntest.
Das ist meine Ansicht – du bist herzlich eingeladen, dir deine eigene Meinung zu dieser Frage zu bilden! 🙂 Und wie immer bin ich gespannt, was du dazu sagst, was du zu ergänzen hast und was du vielleicht noch wissen willst. Nutze einfach den Kommentarbereich dafür.
Herzliche Grüße
Marit
Hallo Marit, dafür, dass ich Podcasts „eigentlich“ nicht so mag, war Deiner echt Klasse. Dein Plauderton ist sehr erfrischend und lässt trotzdem eigene Gedanken zu.
Auch die Zusammenfassung über den Mehrwert, den ein „Kaufprodukt“ darstellen kann, ist für mich im Moment gerade sehr hilfreich. Vielen Dank dafür.
(Wahrscheinlich höre ich zukünftig mindestens einen Podcast regelmäßig.)
Liebe Grüße
Brita
Hallo Brita,
oh, das ist aber ein besonders tolles Kompliment, vielen Dank! Mein Podcast geht ja weiter – nur die Einsteigerserie ist vorbei. Ich finde, über Podcasts kann man sich in den Zeiten, wo man eigentlich nicht „arbeitet“ gut weiterbilden, z.B. höre ich gerne auf dem Spielplatz, beim Spazierengehen, wenn ich zum Einkaufen fahre etc.
Gute neue Gewohnheit 🙂
Lieber Gruß
Marit
Hallo Marit,
Dein Podcast gefällt mir so gut, dass ich mir direkt alle Folgen angehört habe (aber nicht an einem einzigen Tag). In dieser Episode habe ich besonders viel gelernt. Dass die Kunden den Kurs nicht nur der Inhalte wegen kaufen, war sofort einleuchtend, aber selbst auf die Idee gekommen wäre ich so schnell wohl nicht. Ebenso der Gedanke, dass sie etwas kaufen, um sich „für die kostenlosen Inhalte zu bedanken“, ist für mich nicht intuitiv. Es macht aber natürlich sehr viel Sinn.
Danke für den Content und viele Grüße,
Jan
Hallo Jan,
oh, das ist toll, dass du dir alle Folgen angehört hast! Wow! 🙂 Dann weiss ich ja, wofür ich das alles mache. Podcasten ist manchmal ein wenig „einsam“ muss ich gestehen – bei Blogartikeln oder Posts in den Social Media kommt direktere Rückmeldung. Daher tut mir jedes Feedback gut.
„Sich für kostenlose Inhalte bedanken“ ist jetzt so als Argument ja etwas verkürzt: Natürlich kauft niemand einen Kurs oder ein Buch oder ähnliches, WEIL er so viel kostenloses schon bekommen hat. Der Wunsch, etwas zurückzugeben ist aber in jedem von uns angelegt und wenn dann das Angebot einen Nerv von dem Käufer trifft, spielt das sicher da mit hinein.
Und man bekommt diesen sehr menschlichen Wunsch eben gespiegelt, wenn man NUR kostenlos gibt und nichts anbietet – das führt dann zu einem unguten Gefühl beim „Beschenkten“ und einige wenige äußern das dann auch.
Ich freu mich, wenn du weiter dabei bist! 🙂
Herzliche Grüße
Marit
Liebe Marit,
ich habe dir gerade mit ganz offenen Ohren und Sinnen zugehört und habe das Bedürfnis, dir ganz herzlich zu danken!!!!
Der Inhalt so wertvoll!
Die Verpackung – deine Art zu sprechen, deine Haltung dazu, superwertvoll!
Es ist so richtig zu spüren, wie gerne du gibst und wie gut du dich auskennst!
Eine sehr besondere Fachfrau, du!
Danke Dagmar, ich nehme den Dank gerne an! Ich spüre, dass er von Herzen kommt und das freut mich besonders! 🙂
Liebe Marit,
bei dir habe ich gelernt meine ersten Online-Kurs zu konzipieren, zu gestalten und zu vermarkten. Dabei ist auch ein kostenloser 21-TAge-Kurs entstanden, den ich 3x mit insgesamt 800 Teilnehmer-innen durchgeführt habe. Mittlerweile habe ich meinen zweiten 21-TAge-Gratis-Kurs am Laufen – diesmal mit einer spezifizierteren Zielgruppe. Über diese Zeit hinweg habe im Hintergrund immer Produkte von mir an einzelne Gratis-Teilnehmer verkauft. Außerdem hat sich meine Reichweite im Web enorm erweitert. Ich werde gesehen und ich erhalte Kooperationsanfragen. All dies war und ist natürlich mit Einsatz – Engagement und viel Esprit und Herz verbunden – dennoch keimen all diese Bemühungen und schenken irgendwann ihre Früchte.
Hallo Bianka,
danke, dass du deine Erfahrungen hier mit uns teilst! Ja, deine kostenlosen Aktionen sind super und vollgepackt mit wertvollem Input.
Und ich wette, du hast kein Problem mit der Fragestellung, wie du dein Produkt so gestaltest, dass deine Kunden dafür gerne zahlen, oder?
Das ist nämlich immer der Punkt – wenn man einmal in Vorleistung geht, gerne und von Herzen – dann ergeben sich die Möglichkeiten zum Geldverdienen. (Ergreifen muss man sie natürlich und darf nicht aus Bequemlichkeit immer nur auf der Free-Schiene bleiben, das ist klar).
800 Leute ist übrigens eine tolle Zahl! Wow! 🙂
Liebe Grüße
Marit
Hey Barbara,
das freut mich! 🙂
Herzliche Grüße
Marit
Liebe Marit,
das kommt mal wieder genau zur rechten Zeit 🙂 Dankeschön für diese super Zusammenstellung. Ich bin gerade an einem großen neuen Gemeinschaftsprojekt mit meiner Freundin und Geschäftspartnerin Gabi. Und da stehen jetzt gerade diese Fragen an.
Herzliche Grüße
Barbara