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12. Mai 2013 - 6 Kommentare

Wer sind die Wunschkunden für Ihr Coachingprogramm?

Inspiriert von den spannenden Beiträgen zur Blogparade von Sascha Theobald geht es heute um die Frage: Wer sind eigentlich die Wunschkunden für Ihr Coachingprogramm? Mit Programmen oder Produkten wollen die meisten von Ihnen neue Kundengruppen erreichen und die eigene Angebotspalette erweitern. Was unterscheidet Ihre Programm-Teilnehmer von Einzelkunden und warum ist das wichtig zu wissen?

Die meisten Beiträge der Blogparade beziehen sich auf die 1-zu-1 Arbeit mit Kunden. Klar, genau bei der direkten Arbeit mit einem Gegenüber ist es für den Erfolg und das eigene Wohlbefinden besonders wichtig, dass die Chemie stimmt und gute Resonanz da ist. Insofern kann ich jeden nur ermutigen, sich die Frage nach dem Wunschkunden immer wieder zu stellen.

Doch was ist, wenn Sie Ihr Angebot jetzt ausweiten wollen und ein (internetbasiertes) Programm, das evtl. auf Gruppenebene betreut wird, anbieten möchten – wer ist dann ihr Wunschkunde? In meinem ersten Artikel „Über den großen Markt der Nicht-Coachingkunden“ hatte ich schon argumentiert, dass Coachingprogramme einen anderen Typus Kunde ansprechen als den, den Sie bisher mit Ihrer Beratung erreichen.

Was unterscheidet Ihre aktuellen Kunden von Ihren potenziellen Programm-Teilnehmern?

Teilnehmer an einem Programm …

  • … sind tendenziell noch nicht so klar in Ihrer Fragestellung,
  • … haben eher einen geringeren „Leidensdruck“ als Menschen, die von sich aus aktiv einen Berater oder Coach suchen,
  • … sind eher autodidaktisch und selbstverantwortlich bezogen auf ihre eigenen Entwicklungsthemen,
  • … sind aus verschiedenen Gründen daran interessiert, von zuhause aus an ihrer Entwicklung arbeiten zu können,
  • … sind aufgeschlossen gegenüber anderen Menschen und schätzen generell den Austausch oder
  • … sogar genau wegen der Vernetzung mit Gleichgesinnten an der Teilnahme interessiert.

Habe ich noch einen Aspekt vergessen? Durch die Auflistung wird jedenfalls gut deutlich, dass sich Ihre Wunschkunden für Einzelarbeit und Programm voneinander unterscheiden werden.

Warum Sie Ihre Wunsch-Teilnehmer kennen sollten:

  1. Besonders, wenn Sie im Programm die Vernetzung der Teilnehmer anstreben (was ja kein „Muss“ ist), ist das Commitment und die Offenheit jedes einzelnen Teilnehmers wichtig, um hier eine positive Dynamik für alle reinzubringen. Ich habe aus Teilnehmerperspektive schön öfter gehört, dass erst durch die Aktivität der anderen Teilnehmer ein Sog-Effekt entstand und erst das den Mehrwert gebracht hat. Die Auswahl von Teilnehmern im Vorfeld ist also wichtig. Wenn Sie vorab schon klar haben, wie Ihr Wunschkunde ist, gestalten Sie Ihre Marketing-Unterlagen entsprechend und führen Vorgespräche fokussierter. (Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass Sie Teilnehmer diplomatisch ablehnen dürfen, wenn Sie im Vorgespräch das Gefühl haben, er passt nicht in die Gruppe oder es fehlt der Eigenantrieb, z.B. weil die Partnerin ihn zur Teilnahme drängt)
  2. Erst, wenn Sie diese Wunschkunden klar vor Augen haben, können Sie sich wirklich in deren „Problemstellung“ bzw. in deren aktuelle Situation hineinversetzen. Eben weil diese Kundengruppe meist noch nicht von sich aus aktiv nach Hilfestellung sucht, ist es so immens wichtig, mit den Marketing-Argumenten möglichst genau ins Schwarze zu treffen. Ein Beispiel: Gut bezahlte Angestellte, bei denen rein äußerlich betrachtet alles normal und rund läuft, fragen sich vielleicht insgeheim „Das kann es doch nicht gewesen sein! Ich will etwas verändern aber wo fange ich das an?“. Wenn Sie nun in Ihren Marketingunterlagen oder sogar im Titel Ihres Angebots genau diese Gefühlslage ansprechen, wecken Sie wirkungsvoll die Aufmerksamkeit Ihrer potenziellen Programmkunden.

Und noch ein wichtiges Argument spricht dafür, sich mit den idealen Programm-Kunden besser vertraut zu machen: Erfahrungsgemäß fällt es Coaches und Beratern zu Beginn schwer, sich bei der Konzeption des Programms von dem Bild zu lösen, das sie von ihren Einzelkunden haben. Mit der fatalen Folge, dass sie nicht „loslassen“ können und sich nicht gut dabei fühlen, Ihre Programm-Teilnehmer überwiegend selbstverantwortlich den Prozess durchlaufen zu lassen. Und mit ungutem Gefühl und/oder einem überfrachten Programm werden Sie kein kraftvolles Marketing machen können.

Fazit:

Programm-Teilnehmer haben andere Bedürfnisse als Einzelkunden

Mit Coachingprogrammen können Sie besonders gut Nicht-Coachingkunden erreichen – eine neue Zielgruppe, die bisher noch kaum aktiv mit adäquaten Angeboten angesprochen wird. Das ist doch super-spannend! 🙂

Herzliche Grüße

Marit Alke


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Warum ich mein Online-Business aufgebe und das Geschäftsmodell Online-Kurse in der Krise sehe
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Meine (unaufgeregten) Gedanken zu KI Text-Tools wie ChatGPT & Co.

  1. Hallo Marit,
    danke für den Artikel über die Zielgruppe. Ich konnte so meinen Wunschkunden noch genauer greifen, indem ich mir auch vorstellte, mit welchen Arten von Menschen ich gerne zusammenarbeiten würde:
    Autodidakt, selbständig erarbeiten auf Basis von Informationen, Interesse an modernen Medien und Veränderungsbereitschaft.

    Damit fiel bei mir auch ein Groschen. Da ich eigentlich Dipl.-Ing. bin, hatte ich bislang Sorgen, dass der Schritt ins Coaching zu unglaubwürdig wäre. Aber jetzt werde ich vermutlich genau das als Stärke einsetzen und mein Coaching-Programm für Ingenieure und Techniker anbieten. Dann sprechen wir auch eine Sprache.

    Viele Grüße,
    David

    1. Hallo David,

      toll, wenn ich helfen kann, dass ein Groschen fällt – denn die sind selten geworden habe ich gehört 😉 Ernsthaft: Eine solche Entscheidung ist sehr wichtig – welche Zielgruppe will ich bedienen und warum. Ich finde klasse, wie alles vorangeht und möchte gerne weiter auf dem Laufenden gehalten werden 🙂

      Viele Grüße
      Marit

  2. Liebe Frau Alke,
    ein spannender Blogbeitrag, der mit seinem Aufruf zum „Loslassen“, bei mir ins Schwarze trifft. Ich liebe meine 1:1-Arbeit mit den Fach- und Führungskräften. Aber ich spüre die Lust mit anderen Wunschteilnehmern zu arbeiten – den Studenten.
    In meiner Arbeit als Mentorin für Studenten erlebe ich die Kombi aus „Was zeichnet mich eigentlich aus?“ und „Ich muss schnell mit meinem Studium fertig werden“. Fertiggeworden, geht’s irgendwie an die Jobsuche…
    Meine Idee ist es, die Studenten am Anfang ihrer beruflichen Karriere zu unterstützen. Unterstützen, sich besser kennen, schätzen und lieben zu lernen. Mit dem Gepäck der eigenen Talente, Werte und Selbstbewusstsein an Bord geht es dann auf zu ihren beruflichen Zielen.
    Für diesen Weg könnte ich mir eine Webinar-Reihe mit 6 – 8 Studenten gut vorstellen.

    Was meine Wunschteilnehmer mitbringen sollten
    – Ich will „Pilot“ sein – Pilot steht in meiner “Fliegersprache” sinnbildlich für die innere Haltung meiner Wunschkunden: Ich bin für mich verantwortlich und nehme das „Steuer meines Lebens“ in die Hand.
    – Ich will „Selbst-Entwickler“ sein – Meine „Piloten“ wollen niemand, der ihnen sagt: „Das ist der richtige Job für Sie“. Sie wollen sich und ihre Berufsalternativen selbst entwickeln. Mit Selbst-Reflektion werden sie sich ihrer selbst bewusst, ändern ungünstige Verhaltensweisen und gehen aktiv auf Erfolgskurs.

    Jetzt bin ich gespannt auf weitere Comments.

    Beflügelte Grüsse aus München schickt
    Bettina Sturm

    P.S.: Hier ist meine Beitrag zur obigen Blogparade: http://blogbuch.deincopilot.de/29-04-13-mein-wunschkunde-ist/

    1. Hallo Frau Sturm,

      wie toll, dass ich ins Schwarze getroffen habe! *freu* Ich glaube auch, das Thema Loslassen wird mich in meinem Blog noch öfter beschäftigen – es ist so elementar und gleichzeitig so wichtig, wenn man sein Geschäftsmodell weiterentwickeln möchte.

      Eine lohnenswerte Zielgruppe mit einem wirklich drängenden Problem haben Sie sich ausgesucht. Ein Paradebeispiel für ein „Einzelcoaching-wäre-toll-ist-aber-zu-teuer“-Angebot – und damit genau das Richtige, um mit Teilnehmern das Selberfliegen mit Anleitung zu üben. Eine gute Idee – bleiben Sie da dran. Ich bleib’s auch.

      Herzliche Grüße (aus Bullerbü) von Nord nach Süd,
      Marit Alke

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