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22. März 2013 - 5 Kommentare

Die „magische“ Zutat, die aus einem Buch ein Coachingprogramm machen kann

Keine Sorge: Sie müssen kein Buch schreiben um ein Coachingprogramm zu entwickeln! Doch wenn Sie verstehen, welcher simple und hochwirksame Zusatz aus einem Buch ein vollwertiges Programm macht – dann ist das der Schlüssel für Ihre eigene Produktentwicklung. „Magisch“ ist die Methode die ich Ihnen vorstellen möchte deswegen, weil Sie damit mit überschaubarem Aufwand bei Ihren Teilnehmern sehr viel bewegen können.

Bestimmt ist es Ihnen auch schon mal so gegangen: Sie haben ein inspirierendes Ratgeberbuch gelesen, das Fragen und Hinweise zur Umsetzung enthält. Doch, was veränderte sich nach dem Lesen des Buches wirklich in Ihrem Leben oder Ihrem Business?

Was bräuchten SIE denn, um die Inhalte eines guten Ratgeberbuches wirklich umzusetzen?

Lassen Sie mich raten:

  1. Feste Termine bis zu denen Sie einzelne Kapitel des Buches bearbeitet und umgesetzt haben sollten.
  2. Zu diesen Terminen sollte „jemand“ nachhaken, denn Termine mit sich selbst sind meist nicht sehr verbindlich…
  3. Und wie wäre es, wenn Sie dann noch wüssten, es gibt wohlgesonnene Gleichgesinnte, die gerade gleichzeitig an dem gleichen Thema arbeiten?

Feste Termine, Gleichgesinnte, wohlwollender strukturierter Austausch: Die Methode Erfolgsteam

Was Sie selbst bräuchten, um impulsgebende Inhalte in die Tat umzusetzen, ist auch die Schlüssel-Zutat für wirksame Coachingprogramme: Eine Gruppe von 4-6 Gleichgesinnten, die sich zu vorgegebenen Zeiten trifft und sich nach einer bewährten Struktur gegenseitig bei der Umsetzung unterstützt und berät: Ein sogenanntes Erfolgsteam.

Machen Sie sich durch (An-)Moderation eines Erfolgsteams selbst überflüssig in Ihrem Programm!

Ein Programm anzubieten bedeutet, dass Sie mehrere Teilnehmer gleichzeitig durch einen Prozess begleiten, den Sie durch Ihre Inhalte vorstrukturiert haben. Wenn Sie bei der Vorstellung, beispielsweise 10 Leute gleichzeitig betreuen zu müssen, innerlich ein wenig zusammenzucken, ist das verständlich – besonders wenn Sie bisher hauptsächlich 1-zu-1 arbeiten.

Deswegen brauchen Sie ein Tool, mit dem Sie sich im Prozess ein Stück weit selbst überflüssig machen: Durch die durchgängige Moderation eines Erfolgsteams oder dessen Anmoderation sorgen Sie dafür, dass jeder Teilnehmer individuell vorankommt ohne dass Sie jeden Einzelnen intensiv betreuen.

Wie funktioniert ein Erfolgsteam?

Ein Erfolgsteam, auch Mastermind-/ Intervisions-Gruppe oder Kollegiale Fallberatung genannt, ist von der Grundidee her selbstorganisiert und inhaltsoffen. (–> Kollegiale Fallberatung bei Wikipedia) Ein straffer Zeitplan für den Austausch stellt sicher, dass in jeder Sitzung jedes Teammitglied mit seinen Fragestellungen und Anliegen drankommt und von den anderen beraten wird. Die Treffen eines Erfolgsteams finden traditionell als Präsenztreffen statt. Ich habe aber sehr gute Erfahrungen damit gemacht, Erfolgsteams per Telefonkonferenz zu moderieren, was sich für ein internetbasiertes Coachingprogramm ja auch anbietet.

Der typische Ablauf eines Erfolgsteamtreffens sieht etwa so aus:

Aufbau einer Erfolgsteam-Sitzung

Jedes Erfolgsteamtreffen dauert also zwischen 1,5 und 2 Stunden bei 5 Teilnehmern. Jeder kommt an die Reihe, sein individuelles Thema zu besprechen und erhält durch Rückfragen, Feedback und Ideen der Teammitglieder wertvolle Hinweise auf seine konkreten nächsten Schritte. Außerdem ist es für die Teilnehmer erfahrungsgemäß sehr motivierend, sich auf To-Do’s zu verpflichten und darüber in der jeweils nächsten Sitzung berichten zu können.

Ihre Inhalte + Erfolgsteam = Programm

Wie können Sie diese bewährte Grundidee nun für Ihre Programmgestaltung nutzen? Sie haben ja nicht als Hauptziel, eine Gruppe zu gründen, sondern wollen dafür sorgen, dass Ihre Teilnehmer in einem standardisierten Prozess gut vorankommen.

Mein Tipp ist daher, dass Sie die Methode für Ihr Programm ein wenig abwandeln: Nutzen Sie die Erfolgsteam-Treffen jeweils zum Besprechen und individuellen Verdauen vorher zu bearbeitender Selbstlern-Elemente wie z.B. Podcasts oder Lerntexte. Innerhalb eines Coachingprogramms wird das Erfolgsteam also viel stärker von Ihnen inhaltlich gesteuert und moderiert, als dies in der ursprünglichen Definition der Fall ist.

Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, erst einen inhaltlichen Impuls reinzugeben verbunden mit einer größeren Reflexionsfrage – von der alle wussten, dass Sie Thema des nächsten Treffens sein wird – und dann das Team in einer Telefonkonferenz durch meine Moderation dazu zu ermuntern, sich gegenseitig mit Fragen und Tipps bei der Konkretisierung zu helfen. Da dieser geschilderte Ablauf einem Modul entspricht, wiederholt sich diese Schleife mehrfach – je nach Zielgruppe und Thema alle 2 bis 6 Wochen. Wenn Ihr Programm also 3 Module hat, dann sieht der Ablauf Ihres Programms etwa so aus:

Kurs aus 3 Modulen mit Erfolgsteam

Das R steht für Reflexionsphase, die Zeit die die Teilnehmer zum Bearbeiten der Selbstlerneinheit haben (Minimum 3 Tage, besser 1-2 Wochen), das U für Umsetzungsphase, in der die Teilnehmer die Vorhaben, auf die sie sich vor der Gruppe verpflichtet haben in die Tat umsetzen.

Für den Einstieg und zum Abschluß des Programms empfiehlt es sich zusätzlich noch, z.B. ein Webinar durchzuführen, um den Prozess „rund“ zu machen. (Mehr zur didaktisch sinnvollen „Architektur“ von Coachingprogrammen finden Sie in meinem Grundrezept-Artikel)

Was macht Erfolgsteams so „magisch“ und wertvoll in Veränderungsprozessen?

Ich selbst bin nach vielen Jahren Erfahrung mit Erfolgsteams in verschiedenen Settings, als Gruppenmitglied oder dessen Moderatorin, sehr überzeugt von dieser Methode. Es ist wirklich ein so simples Tool, das meiner Meinung nach noch viel mehr genutzt werden sollte – sei es in Unternehmen z.B. in Führungskräftetrainings (in dem Zusammenhang habe ich meine ersten Erfahrungen damit gemacht), als Nachbereitung von Einzelcoachings oder Workshops oder eben in internetbasierten Programmen – um die es hier geht.

Was macht das Erfolgsteam nun so „magisch“? Ich glaube, die große Kraft von diesen Teams liegt darin, dass jeder Mensch ein Einzelkämpfer ist in dem Moment, in dem er etwas in seinem Leben verändern möchte. Jemand kann noch soviele Freunde, nette Kollegen usw. haben – sobald er laut ausspricht, dass er mit dem Status Quo nicht mehr zufrieden ist, wird er meist (wohlmeinend!) ausgebremst und auf „den Boden der Tatsachen“ zurück geholt.

Menschen mit Veränderungswunsch sind also (zeitweise) Einzelkämpfer – und Menschen mit Veränderungswusnch sind auch Ihre potenziellen Kunden. Was liegt da näher, als diesen „Einzelkämpfern“ das zu geben, wonach Sie sich sehnen: Nämlich gleichgesinnte Menschen, die diesen Veränderungswunsch erst einmal ohne eigene Erwartungen annehmen und gut finden, die ähnliche Probleme haben und nach ähnlichen Lösungen suchen und Menschen, die Ihren neu eingeschlagenen Weg wohlwollend begleiten.

Ein Erfolgsteam ist also mehr als eine pragmatische Methode, sich selbst als Einzelberater aus dem Prozess ein Stück weit rauszuziehen. Für viele Teilnehmer (nicht für alle) bietet das Aufgenommensein in einer Gruppe einen sehr großen Mehrwert – vor allem, wenn die Gruppe über das bezahlte Programm hinaus Bestand hat. Wow – und hier wird es zu win-win: Ihre Kunden erhalten Mehr-Wert durch das von Ihnen gestaltete Programm und die Gruppe und Sie können Ihren Stundenlohn auf diese Weise erhöhen. Und das, obwohl jeder Einzelne sogar weniger zahlt als bei der Einzelbetreuung…!

Wenn das nicht genug Argumente sind, es einmal mit dieser relativ simplen Form eines Coachingprogramms auszuprobieren :). Was meinen Sie?

Für die Frage nach einem geeigneten Thema empfehle ich Ihnen meinen vorherigen Artikel „Thema finden“. In einem meiner nächsten Artikel werde ich noch weiter vertiefen, worauf es bei der Moderation von Erfolgsteams ankommt, damit’s wirklich ein Erfolg wird.

Wenn Sie Fragen haben, freue ich mich, wenn Sie mir die einfach stellen! Empfehlen Sie den Artikel weiter, wenn er Ihnen gefallen hat – sogar die Weiterleitung per Mail ist möglich, wenn Sie nur eine einzelne Person damit beglücken möchten. 😉

Bis bald!

Herzliche Grüße

Marit Alke


Die neuesten Artikel in meinem Blog:

Warum ich mein Online-Business aufgebe und das Geschäftsmodell Online-Kurse in der Krise sehe
Mitmach-Podcast: „Wie und wofür nutzt du KI Text-Tools wie ChatGPT u.a.?“
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  1. Liebe Marit,

    allein gehts, gemeinsam gehts besser – mir gefällt die Idee Erfolgsteam sehr gut! Man kann sich gegenseitig Feedback geben, sich austauschen, ein Stück weit pushen und seine eigenen Erfolge mit anderen teilen. Ich weiß das von mir, dass etwas gemeinsam zu erarbeiten besser trägt und der Seele gut tut. Oft ist es das Einfache, was sofort anspricht, weil anspruchsvoll kann jeder 🙂 Schon jetzt bin ich gespannt, wie es weiter geht und bin an der Weiterentwicklung sehr interessiert!

    Schön, dass wir uns so angeregt darüber austauschen konnten, vielen Dank und herzliche Grüße

    Susanne

    1. Liebe Susanne,

      danke für deinen Kommentar und die unterstützende Rückmeldung! Ich fand auch toll, dass wir persönlich ins Gespräch gekommen sind. Das ist überhaupt das Beste am Start meines Blogs: Dass ich mit ganz vielen interessanten und wirklich gleichgesinnten Menschen durch die Themen, über die ich hier schreibe, in Kontakt komme. 🙂

      Viele Grüße
      Marit

  2. Wenn ich Führungkräftetrainings anbiete, dann gebe ich auch Hausaufgaben auf, die beim nächsten Training präsentiert werden. Eine gute Anregung, auch zwischendurch Impulse zu geben bzw. Feedback zu bekommen. Vielen Dank für die Anregung.

    Mich interessiert, inwieweit die TN von sich aus Gebrauch von dieser Möglichkeit machen.

    1. Hallo Herr Stolte,

      schön, dass ich Anregungen geben konnte! 🙂

      Im Kontext von Führungskräftetrainings funktioniert es meiner Einschätzung (und Erfahrung) nach nicht, den Teilnehmern freizustellen, ob sie an Kollegialen Beratungssitzungen teilnehmen wollen. Entweder gehören diese zum Programm oder nicht. Wenn sie dazu gehören – so habe ich das erlebt – sollten die zunächst anmoderiert und absolut verbindlich sein. Erst nach 2-3 “obligatorischen” Sitzungen merken die Teilnehmer, dass die investierte Zeit sich mehrfach wieder auszahlt und machen freiwillig weiter.
      Wer diese Form des strukturierten, lösungsorientierten Austauschs nicht kennt, ist zunächst skeptisch, besonders wenn die Arbeitsbelastung sehr hoch ist. Im Bayer-Führungskräfteprogramm in dem ich einige Durchläufe begleitet habe, haben aber einige von uns angestoßene Gruppen jahrelang freiwillig weitergemacht…

      Im Kontext von Selbstzahler-Trainings bzw. Coachingprogrammen, die für die Teilnehmer persönlich sehr wichtige Themen behandeln, wird die freiwillige Teilnahme an solchen Gruppen deutlich besser angenommen. Irgendwie verständlich…

      Ich freue mich, wenn Sie mir mal von Ihren Erfahrungen berichten!

      Herzliche Grüße
      Marit Alke

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