Gruppenarbeit in Online-Kursen oder ähnlichen Angeboten ist kein Selbstgänger, es erfordert deine bewussten Entscheidungen als Anbieter:in und auch aktive Moderation. Gleichzeitig ist es auch kein Selbstzweck, Leute zu Gruppen zusammenzubringen, nur weil das für die ‚Skalierbarkeit‘ unserer Angebote anscheinend DER Weg ist. In diesem Video fasse ich wichtige Erkenntnisse zusammen, die ich mit anderen fortgeschrittenen Online-Selbständigen im Rahmen meiner Inspirations-Woche zum Thema „Gruppen erfolgreich begleiten“ herausgearbeitet habe. Wenn du dir bei der Konzeption deines Gruppen-Angebots nicht sicher bist oder deine Online-Gruppenangebote noch besser laufen könnten, findest du hier sicher einige Impulse zum Nachdenken und Umsetzen.
Input als Video: Impulse für deine Arbeit mit Teilnehmer-Gruppen in Online-Workshops, -Memberships oder -Kursen
Diesen Input gibt es auch als Audio auf meinem Podcast und unten findest du ein Transkript als Text dazu.
In dem Video spreche ich darüber
- Dass wir auch hinterfragen sollten, was genau der Nutzen von Gruppen-Arbeit in unserem Angebot sein soll – für die Teilnehmenden genauso wie für uns als Anbieter:innen
- Oft stellt sich dann heraus, dass ungefragt Konzepte übernommen werden, die scheinbar „so sein sollen“, weil alle es so machen.
- Gruppenarbeit, vor allem der Austausch von Teilnehmenden untereinander ist jedoch nicht zwingend in dem Maße erforderlich für das Vorankommen der Kunden. Hier mal genauer hinzuschauen, welche Intensität von Gruppenarbeit es überhaupt braucht.
- Warum Online-Lehrende oft andere Lern-Bedürfnisse haben als ihre Teilnehmenden – und du daher nicht nur von dir auf andere schließen solltest. So mancher Teilnehmer meiner Inspirations-Woche (eine Woche, in der ich viel Diskussion unter Online-Kurs-Entwicklern angeregt habe) mag selbst für sich keine Gruppen-Angebote und war deswegen zurückhaltend damit, dies für seine Kunden anzubieten. Warum das nicht so sein muss.
- Wie wir unsere Mitglieder oder Teilnehmer ‚aktivieren‘. Dazu schauen wir uns erstmal Aktivierungs-Ebenen an, was genau bedeutet Aktivierung denn überhaupt?
- Außerdem realistische Erwartungen von unserer Seite und unser Selbstverständnis dazu – warum es sehr auf unsere Haltung ankommt: Selbstzweifel oder Service?
(Transkript erstellt mit der App Spoke)
Online-Kurse, Online-Workshops oder Memberships sind ganz oft Gruppen-Angebote. Das heißt, hier geht es darum, dass der einzelne Teilnehmende, die einzelnen Mitglieder wirklich im Rahmen dieses Gruppen-Kontextes gut vorankommen. Und hier geht es um die Frage, was es braucht, damit diese Gruppen-Angebote von dir einen echten Mehrwert stiften, dir nachhaltig zufriedene Kundinnen bringen und dazu führen, dann letztlich, dass du erfüllt bist an deiner Arbeit und weiterempfohlen wirst. Ja, dazu habe ich eine Inspiration Woche angeboten. Ein kostenloses Angebot, wo ich mit den Teilnehmern dieser Woche gemeinsam auf ein paar Fragen geschaut habe. Und hier, in diesem Input gibt es jetzt eine kleine Zusammenfassung der wichtigsten Nuggets, also der wichtigsten Erkenntnisse.
Erstmal vorweg noch mal: Was ist eigentlich der Sinn hinter diesem Anbieten von Gruppen-Angeboten? Also warum gibt es Gruppen im Rahmen von Online-Kursen? Und da habe ich mal so ein bisschen provokativ damit gestartet, zu sagen, 'weil man es so macht’. Das heißt, es ist durchaus auch eine Idee, das zu hinterfragen: Braucht mein Angebot überhaupt Gruppe in dem Maße?
Und ich habe dann auch so ein so eine Abstufung gemacht, was es für vielfältige Möglichkeiten gibt, Gruppen einzusetzen, damit eben ein Nutzen daraus entsteht.
Welchen Nutzen hat Gruppenarbeit in Online-Kursen überhaupt?
Was haben die Teilnehmer davon? Also: alle lernen, wenn einer eine Frage stellt. Also, da müssen nicht jeder Teilnehmer die gleiche Frage stellen, sondern sie lernen mit. Oft haben sie die Frage auch gar nicht gehabt, sondern sehen die jetzt erst. Dann ist es so, dass dieser in Anführungsstrichen 'soziale Druck' zu sehen, Andere machen jetzt den gleichen Prozess durch oder arbeiten an dem gleichen Thema, auch beim Umsetzen hilft. Das Gefühl von Sicherheit und Verbundenheit, Gesehen und akzeptiert werden, das kann auch dazu führen, dass das auf einer anderen Ebene heilt. Das ist sozusagen so ein positiver Nebeneffekt. Und egal, um welches Thema es geht, da gehe ich gleich noch mal drauf ein.
Und ja, eben letztlich auch der Anspruch, dass der Austausch der Teilnehmenden untereinander Ergebnisse verbessert oder neue Erkenntnisse bringt, dass Feedback gegeben wird, dass der Trainer, die Trainerin nicht alles selber machen muss. Es geht ja auch um Skalierung von Angeboten, also mit dem gleichen Aufwand einer größeren Gruppe, Menschen voran zu helfen. Das ist ja auch so ein bisschen unsere Idee dahinter.
Der Vorteil für uns als Anbietende, dass noch mal das 'was ist für uns der Nutzen?'.
Das Angebot wirkt wertiger. Ist es wirklich so, dass Gruppen, Kurse, Gruppen Online-Workshops deutlich höheren wahrgenommenen Wert haben - Zu Recht, wie ich finde - als Selbstlernkurs- Angebote. Man hat insgesamt weniger Aufwand, wenn es einmal gut eingespielt ist. Man kann mehr Menschen gleichzeitig helfen. Und was ich auch oft sehe, es kommt aber sehr auf das Thema an, dass die Teilnehmenden mit größerer Wahrscheinlichkeit erfolgreich sind im Sinne des Ziels, also des Lernziels.
Und es stillt tatsächlich auch, glaube ich, zunehmend ein Bedürfnis in unseren Zielgruppen, dass wir uns verbinden können mit Gleichgesinnten.
Ja, soweit meine Einleitung dazu. Und ich hatte gesagt, ich habe auch die Vielfalt, der Möglichkeiten. Und damit bin ich bei meiner ersten Frage, bei meinem ersten Nugget, was es für viele war, mal zu gucken, 'welchen Nutzen, welche Erwartungen an den Nutzen habe ich eigentlich an diese Gruppenarbeit?'
Und da gibt es eine Abstufung, es gibt Kurse oder eben auch Membership, da ist die Gruppe mehr so ein Hintergrundrauschen, habe ich das mal genannt. Also der Einzelne steht im Vordergrund mit den Reflexionsfragen, Umsetzung Aufgaben. Und es gibt zwar auch eine Gruppe oder werden auch Fragen gestellt, aber letztlich hat das einen ganz geringen Anteil. Versus: Die Gruppe ist der wichtigste Mehrwert, vielleicht sogar der einzige Mehrwert bezogen auf ein Thema. Das kann in Membership der Fall sein, in Kursen in der Regel nicht, weil das gibt dort ja diesen standardisierten Prozess, wo wir die Teilnehmenden durch durch die bestimmten Schritte, die Meilensteine führen, hin zu einem Ergebnis.
Dann ist die Gruppe, wenn überhaupt, eben auch ein wichtiger Mehrwert neben den Inhalten. Also das heißt, wir haben hier eine große Abstufung zwischen ‚Der Austausch untereinander ist sehr stark‘ und ist das, worauf auch du als Anbieter deinen Fokus legst, dass die Teilnehmer sich untereinander gut kennenlernen, sich in Kleingruppen zusammentun, dass sie sich in der Gruppe, wenn es zum Beispiel um 30-40 Leute sind, auch nach und nach kennenlernen und vertrauen und die Trainerin quasi immer mehr zurückgehen kann und sagen kann ‚Okay, hier stellt jemand eine Frage und aus der Gruppe kommen Antworten.‘
Und am anderen Ende des Spektrums ist eine Einzel Begleitung vor der Gruppe. Also jeder kann Fragen stellen, jeder arbeitet für sich in seinem Tempo. Und ja, man lernt, wenn man denn möchte, als Teilnehmer bei den anderen mit.
Braucht mein Gruppen-Angebot überhaupt den Austausch untereinander?
Das war wirklich noch mal wichtig, sich die Frage zu stellen „Braucht mein Angebot überhaupt den Austausch untereinander?“ Denn das ist ja auch eine Frage der Kosten sozusagen Was sind die Nachteile, auch die möglichen Kosten, die die Teilnehmenden und wir als Gruppenleiter damit haben?
Das ist ganz klar, dass es Zeit kostet. Also Austausch untereinander in solchen Gruppen-Angeboten, kostet Zeit. Und diese Zeit, diese Energie ist nur dann gut eingesetzt, wenn am anderen Ende für den Einzelnen dabei ein Mehrwert rauskommt. Na also. Deswegen hatte ich sehr provokativ die Frage gestellt „Muss denn überhaupt Austausch untereinander sein?“ Und tatsächlich, wenn du da mal genauer hinschaust, ist das für viele Themen gar nicht nötig.
Format für Online-Programme, das ohne Austausch auskommt und trotzdem Gruppen-Vorteile nutzbar macht:
Ich habe ein Beispiel gebracht für ein Format, was ja den Einzelnen würdigt und trotzdem das ein paar der Vorteile der Gruppe mitnehmbar macht, nämlich dass sich Leute durch einen standardisierten Prozess begleitet in einem Einzel-Coachingprogramm, in einem Einzel Kurs und habe dort mit dem einzelnen synchron oder asynchron, also live in Zoom oder auch per per Email schriftlich einen Austausch. Und gleichzeitig begleite ich als Trainer andere dabei und fasse zum Beispiel einmal pro Woche oder regelmäßig zusammen, was in dieser Gruppe so passiert ist, also was bei anderen gelaufen ist, welche Erkenntnisse vielleicht jemand hatte, damit auch die anderen davon profitieren.
Oder wenn du merkst, und das ist erfahrungsgemäß ganz oft so eine Frage, taucht auf einmal so vermehrt auf oder ein Aspekt oder eine Schwierigkeit taucht vermehrt auf, selbst wenn die Leute einzeln für sich arbeiten. Irgendwie sind das, so weiß ich manchmal magische Gegebenheiten, dass auf einmal drei, vier Leute oft an dem gleichen Punkt hängen.
Dann kannst du dazu super so einen internen Podcast machen und sagen „Okay, ich habe ja hier mehrere, die ich durch diesen Prozess begleite. Und ich wollte jetzt mal das Thema XY aufgreifen, weil ich merke, an der Stelle hängen jetzt gerade mehrere“ So hat man als Teilnehmer das Gefühl „okay, ich bin Teil einer Gruppe, aber ich konzentriere mich im direkten Dialog mit der Begleiterin auf meinen eigenen Prozess“.
Und die Gruppe dient wie gesagt als Hintergrundrauschen, als positives Hintergrundrauschen und unterstützt mich sozusagen indirekt. Was daraus dann passieren kann, ist, dass natürlich von den Teilnehmenden aus die Initiative kommt oder auch du als Trainer eine Initiative machen könntest.
Und wir arbeiten jetzt schon eine ganze Weile auf diese Weise. In dieser Gruppe möchte sich vielleicht mal jemand austauschen und dann bietest du das als Mehrwert, als Bonus sozusagen an?
Ja, ich glaube, das war so ein ganz wichtiger Punkt von mir in meiner Inspirations-Woche, die Leute darauf hinzuweisen, dass wir das immer hinterfragen dürfen „Was wollen wir erreichen, was setzen wir dafür ein und folgen wir da gegebenenfalls irgendwelchen vermeintlichen ‚So muss es halt sein‘-Ansagen“?.
Also hab den Mut bei deinem Format der Gruppen-Angebot, ob das jetzt ein Synchron-Angebot ist also ganz viel findet live mit den Teilnehmenden zusammen statt zur gleichen Zeit. Oder ob es ein weitgehend asynchron Angebot ist, was zum Beispiel in einer Facebook Gruppe stattfindet über mehrere Wochen. Die meisten sind ja Mischungen daraus.
Guck, wie passt die Gruppenarbeit? In welcher Intensität muss die Gruppenarbeit überhaupt sein? Welche Rolle spielt die Gruppe? Okay, also das war der Punkt Nummer eins.
Meine Lernvorlieben als Online-Trainer müssen nicht zwangsläufig das Format bestimmen, das ich an den Markt bringe
Dann hatte ich gefragt als Reflexions frage „Wie gehst du selbst an neue Herausforderungen ran?“ Und die zweite Frage „Welche Erfahrungen hast du selber als als Teilnehmende oder Member in solchen Gruppen-Angebot gemacht?“ Und das war ganz spannend.
Da war also die Erkenntnisse, die da rauskam, dass viele, die Online-Kurse-Anbieter und die auch gerne Gruppen-Angebot anbieten, selbst eher Autodidakten sind. Es kam ganz häufig die Aussage „Mir sind Gruppen zu langsam. Wenn eine Fragerunde ist, bin ich schon längst weiter“. Oder „mich stresst das, dass so viele mit unterschiedlichem Hintergrund sind- Ich brauch ein gutes Buch und dann kann ich das.“
Und das fand ich total spannend. So geballt habe ich das noch nie gesehen. Ich habe das ja schon öfter mitbekommen und weiß es ja auch von mir selbst. Aber hier war das wirklich so deutlich: Lehrende sind ganz oft Leute, die selber Dinge schnell erfassen. Vielleicht ist das seit alters her auch schon vor dem Internet sozusagen das Merkmal, das Lehrer auszeichnet dass sie selber den Stoff, den sie da dann vermitteln, schnell erfassen, weil sie einfach einen klaren Geist haben, sozusagen ein hohes Interesse an dem Thema und deswegen eben nicht gut aufgehoben wären in Angeboten, wo immer die Idee ist, dass alle ungefähr im gleichen Tempo arbeiten.
Also das bedeutet, wenn du selber dich abgeschreckt fühlst von Gruppen-Angebot, das ist so nervig, diese Vorstellungsrunden, was auch immer dichter triggert oder dass du nicht magst, das braucht dich nicht davon abzuhalten, eigene Gruppen Angebote zu machen und auch mit Freude zu machen! Und zu sagen „Ich biete hier einen Mehrwert für diese Menschen, die dieses Thema nicht ganz so mega mega interessant finden wie ich und aus welchen Gründen auch immer da eine Begleitung brauchen.“ Genau das war so das erste.
Vielen Online-Kurs oder Membership-Anbietern fehlt das Bewusstsein dafür, wie viel Achtsamkeit das Begleiten von Gruppen erfordert
Und was dann auch ganz deutlich rauskam, war, dass viele Online-Kurs Anbietende oder Online-Workshops Anbieter gar nicht das Bewusstsein dafür haben, dass das Führen einer Gruppe keine Selbstverständlichkeit ist. Das ist eine Fähigkeit, auch eine Eigenschaft Empathie, eine Offenheit, eine Bereitschaft, sich überhaupt auf diese Menschen da am anderen Ende der Leitung einzulassen.
Denn es hatten einige von unangenehmen Erfahrungen berichtet oder auch von anderen Teilnehmern, die unangenehme Erfahrungen gemacht haben. Bei mir sind es dann immer meine eigenen Teilnehmenden, die schon irgendwo in anderen Programmen drin gewesen sind und dann sagen man „Marit Wow, bei dir erlebe ich mal, wie es halt auch ganz anders laufen kann. Wertschätzend, nett, mit viel Gesehenwerden, individuell“.
Denn was Leute erlebt haben, sind Dinge, die uns an unsere Kindheitstraumata erinnern. Es klingt vielleicht ein bisschen bisschen übertrieben mit Trauma, aber wenn wir ehrlich sind, haben wir alle irgendwie doofe Dinge erlebt, wenn es um andere geht, vor allem um Gruppen. Also als Jugendlicher ist man da ja so unfassbar verletzlich und hat so schnell das Gefühl, „ich gehöre nicht dazu oder Mensch, ich gehöre zwar dazu, aber nicht zu der richtigen Gruppe“. Oder ich habe zwar eine Freundin und auch noch eine andere, also so, wir haben da ja alle aus denen, aus dem Elternhaus natürlich. Erst recht haben wir alle unsere Schmerzpunkt. So, und wenn jetzt so eine Gruppenarbeit im Internet stattfindet, dann kann auch wenn es nur ein Online-Kurs ist und auch wenn es nur ein technisches Thema ist, genau dieses Thema angetriggert werden.
Da hatte eine Teilnehmerin berichtet von einem Programm, wo immer wieder aufgefordert wurde „Stell deine Fragen oder schildere deine Erlebnisse“. Und dann haben Teilnehmende ihre Erlebnisse geschildert in dieser Facebookgruppe - und dann blieben die im Raum hängen. Es gab also außer einem Like oder so, außer einem Like ist da nichts gekommen. Und dann hängt derjenige da, hat sich geöffnet, hat sich raus getraut und keiner würdigt das entsprechend.
Also der Trainer hat das ignoriert sozusagen. Da hat er nur gesagt „Super, hier ist die Frage, liebe Gruppe, antwortet mal darauf…“ Und aus der Gruppe kam nichts, was? Klar, der Trainer da gibt natürlich immer auch den Modus vor, in dem dort geantwortet wird, oder dass Gruppenbildungen stattgefunden haben über die Köpfe der Leute hinweg. „So hier, ja, macht euch mal in Kleingruppen, weil dann könnt ihr euch gegenseitig Feedback geben (und ich habe nichts zu tun)“ - mit der Haltung Leute in Gruppen gequetscht. Gleich am Anfang.
Vor dem Kennenlernen usw., was auch zu unangenehmen Erlebnissen geführt hat. Die Gruppe ist auseinandergebrochen. Da bleibt immer ein bisschen doofes Gefühl hängen. Oder die Buddies haben nicht gepasst. Auch da führt zu Selbstzweifeln oder einfach einem doofen Gefühl. „Mist, jetzt hat mit dem nicht geklappt. Stimmt mit mir was nicht, oder?“ Tut mir leid für den oder was auch immer. Schlechtes Gewissen. Also das bedeutet, eine unserer Erkenntnisse, die zog sich wirklich durch diese Inspirations-Woche hindurch, ist, dass wir achtsam sein müssen als jemand, der Gruppenkurs oder Gruppen-Angebot macht und möchte, das die nachhaltigen Wert haben.
Eine der Teilnehmerinnen brachte ein Konzept ein. Das finde ich ganz spannend. Habe ich auch schon erwähnt. Und zwar das ‚traumasensitive‘ Führen von Gruppen. Wenn wir das Wort Trauma zu viel ist, war es mir anfänglich auch. Dann nimm es als ja, verletzungen, ‚Verletzungs-sensitiv‘.
Das bedeutet, dass wir idealerweise einen Raum schaffen online - ob das jetzt wie gesagt ein asynchron Programm ist, was sich über mehrere Wochen zieht, ob es ein Mitgliederbereich ist, der dauerhaft neue Leute aufnimmt oder ein partieller Workshop, der an zwei, drei Tagen stattfindet - immer geht es darum oder immer dann ist unsere Arbeit gut, wenn wir es schaffen, eine Verbindung herzustellen. Mindestens von uns zu dem Teilnehmenden, wenn idealerweise natürlich auch nach einer Weile das Gefühl der Verbindung in der Gruppe.
Zum Zweiten, dass wir eine Sicherheit herstellen. „So, hier ist alles in Ordnung. Hier kriegt keiner einen auf die Mütze. Gibt es keine Trolls, die keine Ahnung unangemessene Kommentare machen.“ Und was ich eben schon so im Nebensatz gesagt habe Diesen Tonus, also diesen Unterton, mit dem dort gesprochen wird, den setzen wir als Anbieter rinnen, in dem wir meiner Meinung nach gerade in der Anfangsphase sehr empathisch wertschätzend kommentieren, antworten und auf die Fragen eingehen.
Also damit schaff ich immer in meinen Gruppen Programm. Mein Mentoringprogramm habe ich jahrelang durchgeführt als sehr intensiv begleitetes Programm und ich habe jetzt meinen Club und am Anfang gebe ich immer doppelt und dreifach. Und wenn eine Frage aus irgendwelchen Gründen unangemessen ist, oder ich merke, da verrennt sich grad jemand in etwas, dann mache ich das natürlich nicht vor der Gruppe und weiß da jemanden zu Recht, sondern ich gehe dann in die PN, persönliche Nachricht oder eine Mail und klärt das darüber, gegebenenfalls sogar über ein Gespräch damit eben am Anfang.
Meine Aufgabe ist, dass jeder, jeder sich wohlfühlt, egal wie groß die Gruppe ist. Wenn es 100 Leute sind, habe ich genauso die Verantwortung dafür das dass es jedem gut geht wie wenn es fünf Leute sind. Also das wichtig als als Selbstverständnis, also Sicherheit, Verbundenheit, dann eine Akzeptanz. Auch die drücken wir ja aus durch unsere Antworten.
Und wie gesagt, wenn wir auf so eine wertschätzende Art und Weise sprechen mit unseren Teilnehmern, dann tun das in der Regel auch die anderen. Und wenn dann wirklich mal etwas vorkommt, wo es so ein bisschen knirschen, das kann gut passieren. Das ist ganz typisch. Es gibt so eine Gruppendynamik und nach einer Weile, wenn so ein Grundvertrauen da ist, dann kann das auch mal knirschen.
Dann moderiere ich da, dann mediiere ich sozusagen. Ist bei mir im Club zum Beispiel neulich vorgekommen, da ging es um einen Begriff, den eine verwendet hatte, ich sag mal nicht die, also dieses Thema der Inklusion nicht so richtig berücksichtigend. Also, und da hat dann eine andere drauf reagiert und gesagt, damit fühle ich mich jetzt wirklich verletzt, weil mich betrifft das persönlich. Und dann habe ich da mit ihren müssen und sagen müssen „Okay, lass uns mal gucken, wie können wir das jetzt klären, dass da ein Verständnis für da ist, warum das so nicht geht und wir da uns gegenseitig einfach um Wertschätzung in der Sprache auch kümmern“.
Wenn jemand sagt „Mich stört das…“, dann muss ich darauf reagieren. Genau. Also das war ganz wichtig. So dieses Ich bin verantwortlich für das Wohlbefinden. Sozusagen für die. Für den wirklich sicheren Raum in meinem Gruppenkurs.
Und ja: es ist sehr einfach, diesen sicheren Raum nicht zu schaffen. Wenn ich mich nämlich als Trainer oder Trainerin nur darauf fokussiere, dass es technisch läuft, dass ich irgendwie einem Plan bleibe, dass ich eskaliere und ja nicht zu viel Aufwand in jeden Einzelnen stecke.
Auch das, diese Haltung habe ich leider schon bei Online-Kurs-Anbietern erlebt. Also, z.B. „Ich antworte da gar nicht, weil das soll mein Team machen. Nicht, dass die noch denken, ich melde mich.“ Genau. Also da ist meiner Meinung nach viel Potenzial was in anderen Gruppen-Kursen, wo die Leute nicht so bewusst sind für diesen Wert, den es hat, dass wir das moderieren mit einer empathischen Haltung, genau, wo einfach viel schiefläuft.
Ohne dass es den Anbietern bewusst ist, weil eben das Bewusstsein fehlt. Übrigens ganz interessant ich hatte ja das Thema der Inspiration-Woche genannt „Gruppen online erfolgreich begleiten“. Also um da einen großen Rahmen zu schaffen. Und es haben sich deutlich weniger Leute angemeldet als bei meinen früheren Angeboten, die halt nicht so bezogen waren auf Gruppenarbeit.
Und ich glaube, obwohl es viele betrifft, haben sie sich nicht angemeldet. Nach dem Motto „Ach, das läuft ja bei mir. Ich habe meine Gruppenarbeit so weit unter Kontrolle.“ Und die, die jetzt da waren und sich aktiv begleitet beteiligt haben, haben noch mal eine deutlich größere Tiefe gefunden für ihre eigene Arbeit mit Gruppen und Gruppenangeboten. Ja, und was wir lernen aus dieser Erkenntnis: Da viele Gruppen-Angebote nicht so richtig achtsam moderiert sind - dass wir bei unserem Marketing, wenn wir denn selber bewusst sind, dass unsere Gruppenarbeit gut ist, das wirklich als Mehrwert in Worte fassen sollten und dürfen und müssen.
Also dass wir dort deutlich machen, wir wissen darum, dass Leute negative Erfahrungen gemacht haben könnten in Gruppen. Und fragt dich mal, frag mal ein paar Leute bräuchte ich mal ein bisschen um. Es ist eher die Regel denn die Ausnahme, dass Leute in solchen Gruppen-Settings nicht so gut vorangekommen sind, sich nicht so wohl gefühlt haben, nicht das Gefühl hatten, dass das jetzt mehr wird, war die Gruppe. Sie haben sich dann nur noch fokussiert auf die Materialien. Hätten Sie auch den deutlich günstigeren Selbstlernkurs kaufen können?
Also deswegen, wenn wir das wissen, dann können wir das aufgreifen und unser Marketing sagen: „Vielleicht hast du schon die Erfahrung gemacht, dass Gruppenkurse anstrengend sind und viel Zeit kosten. Und hier aber meine Teilnehmer-Stimme, die sagt ‚bei Anbieter X ist die Gruppenarbeit wirklich mehr wert, denn hier habe ich echte Verbindungen gefunden, die noch lange währen‘“ oder wie auch immer du das in Worte fassen. Also auch das im Hinterkopf haben.
Ein letzter Punkt ist also ich mache noch mal ein zweites Audio Video dazu zu diesem Thema Gruppen begleiten, zum Thema anfangen. Und so weiter. Aber das ist heute zu viel. Mein letzter Punkt hier heute ist unser Selbstverständnis und auch die Ansatzpunkte, Teilnehmer zum Umsetzen zu aktivieren.
Wie aktivieren wir die Teilnehmer oder Mitglieder?
Also da höre ich ganz oft „Wie lerne ich, dass meine Leute auch wirklich tun und ich mache so tolle Sachen. Es bringt alles nichts, wenn die Teilnehmer damit nicht arbeiten und ich dann nichts mehr mitkriege nach einer Vorstellungsrunde, dann sehe ich die nicht mehr und dann habe ich irgendwie schlechte Arbeit geleistet. Und meistens liegt der Ansatzpunkt nicht in dem aktuellen Begleiten, sondern schon im Konzept.
Oft liegt der Grund dafür, wenn Teilnehmer nicht aktiv genug mitmachen, schon im Konzept für den Kurs
Also meistens hat es dann schon irgendwo im Konzept ein Haken drin, dass zum Beispiel die Zielgruppe nicht so richtig gut definiert ist, dass also der Veränderungsdruck von vornherein gar nicht so hoch ist, weil wir vielleicht durch sehr pfiffiges Marketing die Leute dort rein gekriegt haben.
Oder wenn ich jetzt weitergehe in dieser Phase, ich habe meine Meilensteine nicht gut genug durchdacht, dass sie vielleicht zu groß oder oder einer ist, der große andere ist zu klein oder ich habe bei dem Format nicht gut überlegt, was passt vielleicht zu meiner Energie? Kann ich die Energie überhaupt halten?
Also die Beispiele, die ich gerade gebracht hatte, werden Fragen nicht beantwortet oder werden so im Raum stehen lassen, wenn jemand sich öffnet. Man geht einfach zum nächsten Thema über. Liegt das vielleicht an meiner eigenen Energie, weil dieses synchrone oder asynchrone in dem Fall arbeiten mir nicht liegt? Brauche ich vielleicht mehr direkten Kontakt über, so um zum Beispiel direkte Rückmeldung oder bin ich besser? Und so weiß ich zumindest von mir, wenn ich ein bisschen Zeit habe, über Fragen nachzudenken und das in mir erarbeiten zu lassen. Ich bin eher so ein asynchron Mensch, ich bin besser asynchron.
Also da hin zu gucken, beim Konzept schon: „Wie passt das zu meiner Energie, damit ich über diesen Zeitraum, den das Angebot geht, die Energie halten kann, also da sein kann, die ganze Zeit nicht abtauchen muss zwischendrin, weil es mir nicht gut geht?“
Aktivierungs-Ebenen in Online-Kursen: Was genau gehört dazu, dass Teilnehmer ihre Lernziele in dem Kurs erreichen?
Also auch mein Format ist ein Ansatzpunkt dafür, dass meine Teilnehmer nachher aktiv mit dem Stoff arbeiten. Ja, ich habe das Aktivierungs Ebenen genannt. Das sind so die Ansatzpunkte. Was müssen wir überhaupt schaffen, dass die Teilnehmer das machen? Da muss man eben das, was Bilder versuchen. Die Aktivierung der Ebenen hatte ich gerade angefangen und zwar überhaupt mal zu gucken wo, wo hört es dann auf?
Also wenn es mir darum geht, dass die Teilnehmer durch diesen Stoff durcharbeiten und die Dinge umsetzen, die sie umsetzen sollten, damit sie zu dem Lernziel kommen. Dann kann ich ganz früh damit starten, dass ich sage „Gucken die sich überhaupt den Anfang an? Also schaffe ich es überhaupt, dass sie damit starten?“ Das schaffen die meisten Kurse noch, dann: Schaffe ich, dass diese Kursmaterialien bzw der Input überhaupt konsumiert wird und dass er dann in einem nächsten Schritt auch verdaut wird?
Also manche Kurse sind so gemacht, dass sie wie Netflix irgendwie die Leute dazu bringen, dass ein Video zum anderen angeguckt wird, aber nicht so richtig eine Pause dazwischen stattfindet, dass das, was da gesagt wird, auch auf mich angewendet wird.
Na ja, und dann ist eben diese Aktivierung Schritt: „Machen Sie diese Übungs, Reflexions oder Praxis Aufgaben dann auch tatsächlich, damit Sie denn letztlich sich damit so auseinandersetzen, wie ich denke, dass das sinnvoll ist?“ dafür habe ich ja diesen Prozess gestrickt. Und weiter geht es dann. Da hatten wir eben drüber gesprochen. Über das Thema Austauschen: Tauschen Sie sich mit den anderen aus. Kommen da wirklich in so ein ja so eine aktive Haltung dazu? Gehen Sie das auf die eigenen konkreten Herausforderungen an und besprechen das mit anderen, wenden das im Alltag an, also das sind so wirklich Aktivierung Ebenen.
Und letztlich geht es dann darum, dass die gerade in Gruppen Kursen, die über mehrere Wochen oder Monate gehen oder auch Membership es geht es ja darum, an dem Thema dran zu bleiben, die Leute immer wieder zurückzuholen. Wie so ein junger Hund, den du immer wieder ran rufst. Also dieses Thema Dranbleiben, damit so eine Routine entsteht.
Und da mal zu gucken: Wo bricht bei mir bei den Teilnehmern, die ich dann irgendwie nicht mehr sehe, der Faden ab? Über Umfragen kannst du das vielleicht rausfinden. Du beobachtest vieles, um dann zu schauen Wo kann ich da ansetzen? Wie gesagt, oft ist es am Konzept schon bei der Planung des eigentlichen Angebots und dann aber noch mal zu gucken, wo, wo bricht das ab?
Unsere Erwartungshaltung, unser Selbstverständnis als Online-Trainer ist auch wichtig: Akzeptieren, dass wir nicht alle ins Ziel bringen und unserer Verantwortung gerecht werden
Also, und da sind wir jetzt an einem Punkt, der es auch wieder spannend hat, mit unserer Erwartungshaltung, unserem Selbstverständnis zu tun. Denn ja, unsere Kurse sind dafür gemacht, eine Transformation zu ermöglichen. Es geht bei meinem Business jedenfalls nicht um Wissens-Kurse, sondern es geht um Kurse, die in irgendeiner Weise zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen. Sei es, dass die Leute Entscheidungen treffen, eine Klarheit haben danach, dass sie ein Projekt umgesetzt haben, wie eine Landingpage erstellt, dass sie bestimmte Verhaltensweisen ändern, zum Beispiel in der Kommunikation mit ihren Kindern, im Umgang mit einem Partner, mit Tieren, was auch immer.
Also das langfristig Verhalten ändern. Es kann auch Routinen gehen beim Sport, beim Essen und auch um neue Fähigkeiten zum Beispiel. Keine Ahnung. Mit Videos, Video Tools umgehen lernen oder so was. Und das ist die Transformation. Und dafür brauchen wir die Bereitschaft der Teilnehmenden, auch mit den Sachen zu arbeiten, die wir dort anbieten.
Wie gesagt, der Austausch untereinander ist nicht zwingend nötig, aber in irgendeiner Weise sollten Sie sich ja damit beschäftigen. Und dann haben wir das diskutiert und das fand ich ziemlich spannend, da mal zu gucken, mit welcher Haltung wollen wir das denn? Und auch mit wie viel Leute kriegen wir, also welche Quote kriegen wir realistisch durchs Ziel und was akzeptieren wir auch? Vielleicht als Seiten Ergebnis? Auch das ist ein ganz wichtiger Punkt, denn viele nehmen aus, aus Gruppenkurs oder aus Workshops Dinge mit, die gar nicht unbedingt genau das Lernziel sind, sondern halt dann irgendwo an einer anderen Stelle das Klick gemacht.
Und wenn es vielleicht nur durch das schöne Gefühl war, Teil einer Gruppe zu sein, die sich so wertschätzend austauscht, dass es gar nicht mehr nötig ist für den Einzelnen, da jetzt wirklich die Reflektion und Umsetzung Aufgaben konkret zu machen. Das müssen wir, dürfen wir akzeptieren.
Ja, es gibt auch eine Quoten-Daumenregel. So habe ich nur eine grobe Daumenregel, dass etwa 1/3 sehr aktiv aktiv ist und auch viel zeigt. Und wie viel siehst du? Die bringen auch was rein, die bitten um Feedback, stellen Fragen zu Modul 4, also weißt du, sie sind schon bei 4, so ungefähr. Und da kriegst du ganz viel mit. Und dann gibt es die ja, das andere Drittel, die anderen 33 %. Also wirklich nur eine Daumenregel, die ja immer mal auftauchen. Und wo du immer wieder mit kriegst, sind noch dran, die machen auch was. Vielleicht nicht so aktiv gezeigt, aber hin und wieder merkst du oder es kommt eine Email oder es kommt irgendwie mal wieder eine Frage, die zeigt Hey, derjenige ist noch dabei oder auch ein Feedback an andere, wo du siehst, die sind auch noch mit an Bord, schreiben dann vielleicht auch irgendwann mal 'Ja, ich habe es noch nicht geschafft, bin jetzt irgendwie erst in Modul 2, und das ist ja auch total wertvoll. Wie gesagt, die nehmen ja oft am Rand was mit.
Umgehen mit stillen Mitgliedern / Teilnehmern
Und dann haben wir die Gruppe. Haben mehrere gesagt, das finden sie schwierig, die sind still. Das sind stille Teilnehmer oder Mitglieder. Und da wissen wir nicht: Lesen die jetzt mit und finden das gut oder haben wir die verloren? Irgendwie sind sie unzufrieden. Haben wir sie am Anfang nicht gut abgeholt? Ist das Thema vielleicht doch so ganz anders, als sie gedacht hatten? Das sind die, die uns oft Sorgen bereiten. Und da habe ich auch dazu eingeladen, das auch loszulassen, diese Sorgen und zu akzeptieren, dass jeder in seinem Tempo das macht und in seinem Stil. Nicht jeder möchte sich in dieser Gruppe zeigen, nicht jeder möchte sich mit dem Trainer immer auseinandersetzen, dass der nun immer genau weiß, wo ich bin.
Und das ist in Ordnung. Wir müssen nicht jeden durchs Ziel tragen, aber auch das ist wieder eine Balance. Ich sollte auch nicht da so ein völlig-egal Haltung, also 'ist ja wurscht ist halt eben die Quote', sondern aus meiner Sicht ist es schon unsere Verantwortung, wenigstens die Hand zu reichen und zu sagen 'Hier, du hast dich jetzt lange nicht beteiligt, mach doch mal an dieser Umfrage mit. Die ermöglicht dir auch zum Beispiel anonymes Antworten, wo du gerade stehst' - oder dass du wirklich, wie ich schon sagte, mal einzeln ins Gespräch gehst, einzeln nachhakst, noch mal Angebote machst. Keine Ahnung, dass du zu Modul eins noch mal eine Fragerunde, Updates, was auch immer dir da passend erscheint.
Also ich finde, es ist in unserer Verantwortung, dass die Teilnehmenden so gut wie möglich vorankommen in diesem Programm Kurs, Workshop. Und na klar, wir akzeptieren, dass Leute unterschiedlich sind mit ihrer Beteiligung. Und dennoch finde ich wichtig, dass wir jeden sehen.
Also dieses Gesehenwerden, das hatten wir als Trauma-sensitives Merkmal von Gruppenarbeit, das finde ich wichtig. Wir können dann loslassen. Und dann war noch ein Beitrag von einer Teilnehmerin aus der Inspirationswoche, die sagte „Ja, ich sehe das so oft, dass Anbieter sich da so einen Ast abbrechen, die Leute unbedingt, die die Umsetzung kriegen wollen. Und ich als Teilnehmerin will das gar nicht. Ich brauche das gar nicht. Und ich möchte da auch dafür appellieren, dass wir auf uns selber achten.“
Natürlich, auch da gibt es so eine Balance. Es kann kippen, wenn wir jetzt uns so schwer, dass das jetzt unbedingt klappt und dass wir unbedingt den letzten noch mit an Bord holen und die ganze Zeit mit Selbstzweifeln rumrennen. In meinem Programm machen nur zehn von den von den 30 aktiv mit oder es machen nur zwei Leute aktiv mit, von den zehn oder was immer deine Erfahrung da ist.
Und die ganze Zeit nagt so ein Zweifel 'Was mache ich falsch oder was mache ich noch?' Das bringt uns natürlich überhaupt nicht voran. Das schafft nicht das erfüllende Arbeiten, das wir wollen, die Freude, die wir haben möchten bei unserer Arbeit, sondern da dann zu gucken, okay, die Haltung, ich möchte daran arbeiten, dass ich mich auch okay fühle und ich mir da vielleicht selber eine Supervisions-Gruppe hole oder habe ich selber in den Mitgliederbereich gehe so wie zum Beispiel in einen Club, wo wir genauso was ja auch bearbeiten, wo ich unter Gleichgesinnten sein kann oder mir eine Kollegin reinholen oder mit denen ich mich darüber mal austauschen kann, so dass ich wegkomme von dieser Haltung,'ich muss jetzt unbedingt alle durch diesen Prozess jagen'.
Was ist meine Haltung, wenn ich mir als Online-Kurs Anbieter:in Mühe gebe, meine Kunden voranzubringen?
Da ist für mich der Unterschied, mache ich das mit der Haltung des Service und der Freude und der echten Empathie für die, denen ich da voran helfen möchte, dann gehört das zu meinen Aufgaben und ist wichtig.
Oder verbiege ich mich aus einer Haltung des Mangels, des Zweifelns, der es Allen-recht-machen-Wollens heraus, dann ist das sehr ungesund und das spüren auch die Teilnehmenden oder Mitglieder deiner Gruppen-Angebote.
Deswegen war diese Inspiration so wertvoll. Wir haben da gar nichts Konkretes erarbeitet, jeder so seine Inspiration daraus mitgenommen. Aber mal in den Austausch zu gehen zu solchen Fragen, die ja eben stark zusammenhängen mit unserer Qualität der Arbeit und unserer persönlichen Erfülltheit, das fand ich wichtig und das waren hier jetzt so ein paar Erkenntnisse daraus, die ich hier zusammengefasst bzw nochmal aufgegriffen habe.
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Ich hoffe, du konntest daraus auch für dich was mitnehmen für deine Gruppen-Angebote und deine Gruppenarbeit. Freue mich, wenn du wieder reinhörst und ja mal auf meiner Seite vielleicht noch mal guckst, was ich gerade an angeboten habe. Vielleicht gibt es ja wieder so ein Angebot oder komm in meinen Newsletter, dann bekommst du das mit, wenn ich wieder eine neue Inspirations- Woche starte.
Wir sehen uns wieder, hören uns wieder. Bis dann deine Marit.
Liebe Marit, jetzt warst Du mir eine gute Weile aus dem Blickfeld gerutscht. Nun bin ich seit Montag in einer Fortbildung für die nächsten 4 Monate (Trainer*Coach*Consultant-New Work) und demgemäß läuft das alles remote. Das ist schon mega-anstrengend mit ca 6-7 Stunden/Tag.
Umso wichtiger ist doch die Kenntnis in der Vielfalt der Formate und interaktiven Möglichkeiten.
Nun läuft mir das prima rein, was Du da an guten Hinweisen hast und ich würde sie mir gerne ausdrucken. Klar kann ich c&p machen und mir das als Word ablegen, finde ich aber auch irgendwie unfair. Gibt es eine Druckfreigabe/ funktion auf deiner Seite?
Sei bedankt für dein Engagement, deinen Input. Empfehle Dich natürlich auch gerne weiter.
Bleib gesund und sei herzlich gegrüßt, Vera
Hallo Vera,
oh, das freut mich aber, dass meine Tipps gerade hilfreich für dich sind, danke für das Feedback!
Ich nutze für das Ausdrucken ganzer Webseiten (als PDF oder Bild) eine Browser-Erweiterung: „FireShot“. Das wäre deutlich einfacher als Copy&Paste in ein Word-Dokument 😉 . Ich habe aber auch neulich von einem Plugin gelesen, dass es den Lesern ermöglicht, ein PDF aus der Seite zu machen, ich mach mich mal schlau. In diesem Fall würde es ja auch helfen, wenn du dir das Video oder das Audio bei Youtube oder bei deiner Podcast-App als Favorit markierst, dann hast du es auch immer griffbereit.
Viel Erfolg noch bei deiner Fortbildung!
Herzliche Grüße
Marit