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9. April 2023 - 1 Kommentare

Eine starke Community aufbauen für dein Online-Business – Worauf es ankommt

Worauf kommt es eigentlich an, wenn du eine Community aufbauen möchtest, für dein Online-Business und in deinen skalierbaren Online-Produkten? In diesem Artikel geht es um beziehungsorientiertes Marketing, das langfristig gesehen, eine sehr tragfähige Grundlage für deinen Erfolg im Online-Business darstellt. Denn: Eine Community aufzubauen bedeutet aus meiner Sicht deutlich mehr als nur ‚Traffic generieren‘ durch geschicktes Interagieren auf Social Media. Es ist vielmehr eine innere Haltung, die dich die Menschen um dich herum ernst nehmen und zu ihnen in Verbindung gehen lässt. Zum Leader, zur Leaderin eines ‚Tribes‘ zu werden, wird in den nächsten Jahren immer wichtiger werden, wenn du gruppenbezogenen Online-Angeboten wie Online-Kurse, Memberships, Online-Workshops erfolgreich anbieten willst.

Hier die dazugehörige Podcast-Folge in meinem Podcast ‚Online-Business Lounge‘:

Inhaltsverzeichnis:

Warum ist Community-Aufbau so relevant – und wird in Zukunft noch wichtiger?

Aus meiner Sicht ist das bewusste Aufbauen einer Community für dein Marketing und in deinen (Gruppen-)Angeboten heute wichtiger denn je. Mit Community ist dein Kontakte-Netzwerk in Social Media gemeint, aber auch deine Blog- und Newsletter-Leser:innen, deine Podcast-Hörer:innen, deine Gruppenkurs-Teilnehmer:innen sowie ggf. deine Membership-Mitglieder – siehe auch unten meine Definition.

Durch den Vormarsch der KI-Tools nimmt die sowieso schon große Menge an gut aufbereiteten Inhalten im Internet weiter zu. Wenn du hier als ‚Content Creator‘ vor allem darauf setzt, mit deinen Inhalten gefunden zu werden, konkurrierst du quasi direkt oder indirekt mit diesen neuen Chatbots (indirekt dann, wenn Mitbewerber sie für ihre Texterstellung nutzen; direkt durch die in der Suchmaschine integrierten Bots).

Selbst wenn du in deinen Blogartikeln, Postings und anderen Beiträgen zwischen den Zeilen auch Emotionen, Stories und wichtige Botschaften transportierst – es wird immer schwieriger werden, ‚Reichweite‘ zu generieren.

Menschen sehnen sich hingegen weiterhin nach sinnvollen Gesprächen, nach ‚Gesehen-Werden‘, nach Orientierung, Zugehörigkeit und eben Beziehungen zu echten Menschen – Dinge, die eine starke Online-Community bieten kann (KI aber nicht…). Auch in dem vielzitierten Wassermann-Zeitalter spielen Gruppenaktivitäten und kollektives Bewusstsein, Verbindungen und Austausch sowie Gleichberechtigung eine starke Rolle.

Dazu kommen weitere äußere Krisen und das sowieso schon sehr ausgerprägte Phänomen der Vereinzelung in unserer Gesellschaft. Wenn du also rund um dein Thema eine Community aufbaust statt ’nur‘ Inhalte zu senden, stillst du ein wichtiges Bedürfnis der Menschen.

Was ist eine Community? Eine Definition für den Kontext „Online-Business“

Es geht hier um Community-Aufbau in einen spezifischen Kontext, nämlich dem Geschäftsmodell von Online-Selbständigen bzw. Solopreneuren, die mit Hilfe von Online-Marketing ihre eigenen skalierbaren Produkten wie beispielsweise Online-Kursen oder -Workshops mit passenden Teilnehmern füllen.

In diesem Kontext ist eine Community eine Gruppe von Menschen mit ähnlichen Zielen, Werten und Interessen, die sich auf verschiedenen Online-Plattformen um dich herum versammelt. Im Sinne des Begriffs „Tribe“, der von Seth Godin in seinem gleichnamigen Buch geprägt wurde, bist du mit deinen Inhalten, deinen Meinungen und Botschaften diejenige, die diese Community führt und moderiert.

Wichtig ist mir an dieser Stelle zu betonen, dass eine Community nicht einer spezifischen Plattform bedarf, wie z.B. einer Facebook-Gruppe oder eines Austauschforums oder ähnlichem – sondern es ist eher übergeordnet gedacht.

Eine Community kannst du auch rein auf Social Media aufbauen, wenn du dort entsprechend aktiv bist und schaffst, dass sich deine Follower mehr und mehr auch mit dir und untereinander austauschen unter deinen Postings. Oder es ist auch möglich, eine Community mit Hilfe eines Newsletters und regelmäßigen kostenlosen Live-Meetings zu schaffen oder, oder…

Wichtig ist, dass du eben nicht nur die ‚Senderin‘ von Content bist, sondern bewusst Verbindungen aufbaust zu den Menschen, die zu deinem Content in Resonanz sind, als Person nahbar bist, interagierst und ggf. auch den Austausch deiner ‚Tribe-Mitglieder‘ untereinander moderierst.

Community vs. Publikum bzw. Follower

Die Definition wird durch diese Abgrenzung vielleicht noch klarer:

Was ich nicht meine (was aber oft so gelehrt wird im Online-Marketing): Eine Community ist mehr als nur eine ‚Audience‘, mehr als nur Follower, mehr als ein ‚Publikum‘. Und zwar insofern als du zwar im ersten Schritt mit deinen Botschaften sichtbar wirst, aber schnell auch Verbindungen von dir zu deinen Leser:innen aufbaust, dich für deine Zielgruppe ehrlich interessierst – und so auch mit der Zeit eine Verbundenheit deiner Follower untereinander entsteht.

Gemeinsam ist beiden, dass dein Content konsumiert wird, den du in Social Media und über deine eigenen Kanäle wie Blog, Newsletter und Co. teilst. Ein Publikum konsumiert eher passiv – während in einer Community ein größerer Anteil auch interagiert, zurückmeldet und auch an anderen interessiert ist, die das tun.

Community vs. Netzwerk

Die Begriffe sind nicht ganz klar zu trennen. Ein Netzwerk ist für mein Verständnis stärker dezentral als eine Community. Es gibt themenbezogene Netzwerke, aber der Austausch ist nicht um eine Person herum angeordnet. Das ist also das Besondere an einer Online-Community in unserem Geschäftsmodell: Du bist der ‚Leader‘, die ‚Leaderin‘, führst mit deinen Inhalten, den Werten, die du vorlebst und durch die Fragen, die du stellst und wie du die Interaktion gestaltest.

Das bedeutet, dass du auf allen Ebenen, der deiner öffentlichen Follower bis hin zu den exklusiven, hochpreisigen Gruppenangeboten, die gleichen Prinzipien zum Aufbau und Stärken deiner Community einsetzt.

Was sind die Vorteile einer eigenen Community und des beziehungsorientierten Marketings?

Was bringt es dir für den Erfolg deines Business, wenn du statt des Fokus auf Reichweite deinen Fokus darauf legst, eine starke Community um dich herum aufzubauen? Es bedeutet ja im Grunde, die Beziehungen zu deinen Followern wirklich zu pflegen, zugänglich zu sein, ehrliches Interesse zu zeigen und – im fortgeschrittenen Stadium – auch darauf zu achten, dass deine Follower sich ggf untereinander besser kennenlernen und vernetzen.

Das erfordert zweifellos Zeit und Energie – und auch eine Präsenz und Konsistenz in deinem Handeln.

Darum lohnt der Aufwand, eine eigene Community aufzubauen:

  • Du bindest du die Menschen, die sich für dein Thema interessieren und mit deinen Werten übereinstimmen, langfristig an dich. Sie folgen und vertrauen dir im Laufe der Zeit immer mehr wegen deiner Persönlichkeit, wegen der Art, wie du Dinge erklärst, wegen deines ‚Spirits‘, den du ausstrahlst und nicht mehr nur wegen der reinen Informationen, die du gibst.
    Das bedeutet: Du musst nicht mehr zwingend immer neuen Content produzieren, solltest zwar konsistent weiter sichtbar und greifbar sein, aber es muss dann nicht mehr so viel inhaltlicher Content sein.
  • Je mehr Menschen sich mit dir verbinden, weil sie dich als Person spannend und anziehend finden, und je mehr die Leute merken, dass sich um dich herum andere tolle Menschen versammeln – desto einfacher verkaufst du deine Gruppen-Angebote wie bspw. Gruppenkurse, Workshops oder deinen Mitgliederbereich.
  • Du bekommst wertvolles Feedback über deine Arbeit und lernst auch selbst von deinen Interessenten, wenn du in Beziehung zu ihnen gehst. In meiner Folge über den Pre-Launch zu einem Online-Kurs hatte ich schon ausgeführt, wie du Verbesserungsvorschläge und Ideen für deinen Kurs von den Mitgliedern deiner Community erhältst.
  • Dein Business ist auch für dich langfristig erfüllend und bereichernd. Wenn du hingegen überwiegend auf Inhalte und Traffic für dein Marketing setzt, besteht die realistische Gefahr, dass dich deine eigenen Themen irgendwann langweilen. (Da kenne ich
  • Gruppenbezogene Online-Angebote, bei denen die Menschen nicht nur von dir lernen sondern vor allem auch von den anderen Teilnehmern, sind in der Wahrnehmung und auch objektiv gesehen mehr wert. Deshalb ist es wichtig, dass Neukunden dich schon in deinem öffentlichen Auftreten als zugewandt erleben und auch ein Gefühl dafür bekommen, was für Menschen zu anziehst.

Wie baust du deine Community um dich herum auf? – die 7 Phasen

Wie erschaffst du ein tragendes Netzwerk aus Followern, Interessentinnen, Kunden und Kolleginnen für dein Online-Business? Wie du dir vorstellen kannst, braucht das Zeit und Geduld und geht nicht über Nacht.

In diesem Abschnitt gebe ich dir einen Überblick über die 7 Phasen, angefangen von Content-Marketing über proaktives Netzwerken bis hin zu kostenlosen und kostenpflichtigen Angeboten, mit denen du Gruppenerlebnisse schaffst.

Diese 7 Phasen sind natürlich nicht trennscharf, sondern überlappen einander bzw. bauen aufeinander auf.

Wie du deine Community aufbaust

1 Anfangen, sichtbar zu werden und zwar konsistent. Werde greifbar mit Inhalten, Storytelling und deiner Perspektive auf die Dinge

Wie oben schon angedeutet, reichen 08/15-Inhalte zu egal welchem Thema definitiv nicht mehr aus – auch wenn du sie in großer Menge produzierst und dir alle Mühe gibst, sie suchmaschinen-optimiert zu machen. Eine Community braucht eine:n Meinungsführer:in, jemand, der Orientierung und Richtung vorgibt. Also, deine individuelle Sichtweise ist gefragt genauso wie deine ‚Story‘, deine persönliche Reise und die Reflexion darüber.

Als ich vor 10 Jahren mit dem Bloggen anfing, hieß es: Regelmäßigkeit ist alles. Das hat sich geändert – aber Konsistenz ist nach wie vor wichtig. Also, es kann Phasen geben, in denen du nicht so viel ’sendest‘ und dann wieder aktivere Phasen – aber im Verlauf eines Jahres solltest du ‚auf den Schirm‘ kommen bei deinen Interessent:innen.

Meine Empfehlung ist, einen eigenen Content-Kanal wie Blog, Podcast oder Youtube zu kombinieren mit 1-2 Social Media Account, auf denen du dich immer wieder zeigst zu deinem Thema.

2 Netzwerke aktiv in Social Media, interessiere dich auch für andere, sei präsent und ‚im Service‘, aufgeschlossen

Inhalte mit Persönlichkeit sind die Basis – darauf baut dann dein Online-Netzwerken auf:

  • Durch deine Inhalte wirst du ‚Follower‘ anziehen, die das interessant finden – und du darfst dich, gerade am Anfang, für die Menschen hinter den Klicks und Likes interessieren. Nimm‘ dir die Zeit, die Profile derjenigen anzusehen, die sich mit dir verbinden möchten oder die bspw. auf einen deiner Postings reagiert haben.
  • Stelle in deinen Postings, Podcast, Videos oder Blogposts weiterführende Fragenund rege von dir aus zu Reaktionen und Diskussion an. Gute Fragen zu finden, die zum Thema passen und die von deinem wachsenden Netzwerk gern beantwortet werden, ist ein wichtiger Baustein für den Community-Aufbau. Auch zahlt sich an dieser Stelle aus, dass dein Content deine Meinung enthält und bewusst auch Mythen und Annahmen der Branche in Frage stellt – das regt zum Diskutieren an.
  • Sobald du siehst, dass jemand aus deinem Netzwerk selbst etwas teilt oder fragt, reagiere darauf, wann immer es passt. So zeigst du „Ich sehe dich“. Das geht bis zu einer bestimmten Größe deiner Community noch sehr gut – später kannst du diese Verbundenheit bspw. durch Umfragen zeigen, durch Fallbeispiele aus deinem Kundenkreis oder indem du Fragen aus der Runde aktiv aufgreifst.
  • Zum Online-Netzwerken gehört für mich auch immer dazu, aktiv neue Kontakte anzufragen, wenn mich das Profil von jemandem anspricht. Außerdem auf Kontaktanfragen zu reagieren, statt sie einfach alle zu ignorieren oder zu löschen. Ja, du wirst damit auch Teil von DEREN Community – und das ist doch genau die Idee des Online-Netzwerkens.

3 Gib Abonnenten deines Newsletters oder in deinen Gruppen exklusiven Einblick / exklusiven Content

Sobald ein kleines Netzwerk um dich und deinen Content herum entstanden ist, kannst du überlegen, wie du exklusive Inhalte und Einblicke für die besonders interessierten Menschen schaffst. Am besten geht das über deinen Newsletter-Verteiler. Aber auch in Facebook- oder LinkedIn- oder ähnlichen Social Media Gruppen kann so eine vertraute Atmosphäre entstehen, in der du exklusive Inhalte teilst.

Hast du in den vorigen Phasen deinen Newsletter (und/oder deine Gruppe) möglicherweise nur dafür verwendet, deinen öffentlich zugänglichen Content wie bspw. Blogposts zu verteilen, kannst du spätestens jetzt überlegen, was du diesen treuen Leser:innen exklusiv anbieten möchtest. In meinem Newsletter bspw. starte ich immer mit meinen ganz persönlichen Einsichten und Erkenntnissen – Dinge, die ich so nicht nach draußen teile und die sehr oft als besonders inspirierend zurückgemeldet werden. Eine meiner Clubberinnen veranstaltet regelmäßig exklusive Webinare nur für ihren Verteiler.

Auch wenn das eher eine subtile Wirkung hat: Wenn du deine Schatzkiste öffnest und die Menschen, die dir ihre E-Mail-Adresse anvertraut haben, noch etwas tiefer in deine Denk- und Erfahrungswelt mitnimmst, wirkt das verbindend!

Falls du noch keinen E-Mail-Verteiler hast, ist es spätestens jetzt dafür an der Zeit! Auch wenn du bisher kein ausgefeilten Newsletter-Redaktionsplan hast – hole deine ‚Fans‘ in deinen Verteiler.

(Empfehlenswerte Tools für den Aufbau einer E-Mail-Liste sind bspw. MailerLite und Getresponse, zu denen ich jeweils schon Tutorials gemacht habe: >> Zum Tutorial Getresponse, >> Zum Tutorial Mailerlite)

4 Schaffe Gruppenerlebnisse, bspw. durch kostenlose Challenges, Workshops, Umfragen, „Zeig-dich“-Posts…

In deiner wachsenden Gruppe an Menschen, die dir folgen und mit dir vernetzt sind, kannst du nun sehr gut auch kostenlose Gruppeerlebnisse schaffen. Das geht sehr gut durch kostenlose Angebote wie Challenges, Online-Workshops, Postings in Social Media, die der Vernetzung dienen, Online-Netzwerktreffen und ähnliches. Wie gesagt, die Phasen sind ja überlappend, die Reihenfolge nicht zwingend so wie in diesem Artikel skizziert – denn solche Angebote dienen ja auch dazu, dich sichtbarer zu machen und interessierte Menschen in deinen Newsletter-Verteiler einzuladen.

In dieser Phase, bzw. durch diese Aktivitäten, passiert etwas Entscheidendes: Die Menschen um dich herum lernen sich untereinander kennen und nehmen sich gegenseitig wahr. Das ist im Vergleich zu einer rein zu dir hin ausgerichteten Folgerschaft ein entscheidender Faktor in Richtung Community.

In meiner Community beispielsweise bekomme ich immer wieder mit, als wie wertvoll sie den Austausch auch untereinander empfinden, auch in meinen kostenlosen Angeboten. Wer mir länger folgt und meinen Newsletter liest, hat bestimmte Ansichten und Werte – was wiederum anziehend auf ähnlich gesinnte Menschen wirkt. Damit bin ich zwar noch ‚Community Leader‘, aber das, was ich sage und tue ist nicht mehr der einzige Mehrwert, den die Menschen in meinem Umfeld haben.

5 Biete ein kostenpflichtiges Gruppenerlebnis, bspw. in Form eines begleiteten Gruppenkurses oder eines Online-Workshops

Wenn du ein kostenloses (oder sehr günstiges) Gruppen-Angebot erfolgreich gefüllt und durchgeführt hast, hast du gute Voraussetzungen dafür, auch ein bezahltes Angebot an deine Community zu machen. Das kann sehr gut ein Pilotkurs sein, was nach meiner Definition ein Gruppenkurs ist, den du aktiv begleitest. Oder auch ein Online-Workshop, eine bezahlte Challenge oder auch ein Membership. (Letzteres rate ich allerdings nicht zu voreilig starten – das ist kein Angebot für den Start im Online-Business, sondern braucht eine solide, auch zahlenmäßig starke Community, damit das langfristig gut funktioniert.)

Vielleicht hast du auch schon in einer der früheren Phasen ein solches (kleines) Gruppenangebot bezahlt durchgeführt. Dann hast du ja eine gute Basis, das wachsen zu lassen und kannst es ggf. inhaltlich-konzeptionell weiterentwickeln.

6 Schaffe noch mehr Nähe unter deinen Leuten, bspw. durch Interviews, Blogparaden, Offline- oder Online-Events…

Wenn du deine Community noch weiter stärken, an dich binden und auch untereinander vernetzen möchtest, lasse sie sich gegenseitig untereinander vorstellen. ;o) Je größer der Kreis der Menschen ist, den du mit deinen Aktivitäten und deinem Content erreichst, desto mehr schält sich ein besonders aktiver ‚innerer‘ Kreis heraus, der mehr und aktiver mit dir interagiert. Und es werden immer mehr Menschen angezogen von diesem Austausch, die selbst aber eher nur zuschauen wollen.

Eine Gemeinschaft wirkt anziehend. Diesen Effekt kannst du unterstützen, indem du beispielsweise regelmäßig Interviews in deinem Podcast- oder Youtube-Kanal führst – die sich oft übrigens aus eben dieser lockeren Kommunikation im Netzwerk heraus ergeben. Außerdem verstärkst du das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, wenn du in deinen Postings und Newsletter immer auch mal die Inhalte und Aktionen anderer empfiehlst.

Ein Offline- oder Online-Event füllt sich in dieser Phase des Community-Aufbaus oft fast von allein – weil die Menschen das Bedürfnis haben, noch intensiver in den Austausch mit dir und vor allem untereinander zu gehen.

Bei mir sind es die InspiCamps und Online-BarCamps, mit denen ich diesen Raum für das „voneinander lernen auf Augenhöhe“ schaffe.

7 Eine bezahlte Community, dein Membership, schafft eine längerfristige enge Gemeinschaft, in der du den Austausch moderierst

Eine kostenpflichtige Membership* ist in dieser Phase eine gute Möglichkeit, deine Aufbauarbeit in deine Community zu ‚monetarisieren‘, wie man das so schön nennt.

*Ich nenne es ‚Membership‘ statt deutsch ‚Mitgliederbereich‘, weil leider die Kursplattformen wie Elopage, Coachy und Co. von letzterem sprechen, wenn sie einen passwortgeschützten Bereich für exklusive Inhalte meinen. Mit ‚Membership‘ ist eine begleitete, dauerhafte Gruppe gemeint, die eine Austauschplattform hat, in der regelmäßige Treffen stattfinden und in der ebenfalls exklusiver (Kurs-)Content enthalten sein kann (aber nicht muss). >> In diesem älteren Artikel und Podcast vergleiche ich Mitgliederbereich vs. Online-Kurs; Unterschiede, Anwendungsbereiche, Kombinationsmöglichkeiten

Wie oben schon geschrieben, braucht es in der Regel für den Start und das Betreiben einer erfolgreichen Membership-Community schon eine recht große Reichweite. Sprich: Es ist erst empfehlenswert, wenn du auch quantitativ eine größere Gruppe Menschen mit deinen Newslettern und Angeboten erreichst.

Mit einer bezahlten Membership schaffst du dir im Idealfall wiederkehrendes Einkommen und bietest deinen Members im Gegenzug einen noch engeren, individuelleren Zugang zu dir sowie zu anderen, ebenfalls motivierten und aufgeschlossenen Community-Mitgliedern.

Worauf es ankommt – Erfolgsfaktoren für eine kraftvolle Community

Beim Thema Community geht es weniger um eine Strategie für schnellen Business-Erfolg als mehr um eine bestimmte Haltung, mit der du an dein Online-Business herangehst. Oft wächst du auch erst in diese Rolle hinein und erreichst nach und nach mehr Menschen mit dem, was du an Mehrwerten teilst.

Hier meine Tipps dafür, worauf es ankommt, damit es dir gelingt, deine Community zu starten und wachsen zu lassen.

Erfolgsfaktoren für eine kraftvolle Community

1 Hab‘ eine klare Vorstellung von deiner Zielgruppe.

Was sind deren Bedürfnisse? Welche Themen sind für sie relevant – auch um dein ‚Hauptthema‘ herum? Gerade am Anfang ist es essentiell wichtig, so schnell wie möglich mehr über die Bedürfnisse und die Prioritäten deiner Wunsch-Zielgruppe klar zu bekommen.

Es ist normal, dass sich die Klarheit über die Menschen, die du erreichen willst, um Laufe deines Business-Aufbaus weiter vertieft. Oben habe ich ja diverse Aktivitäten skizziert, mit denen du deine Folgerschaft immer besser kennenlernst.

2 Zeige dich authentisch und teile relevante Mehrwerte

Ich hatte es in der Phase 1 schon geschrieben: Es braucht zwingend deine Persönlichkeit in den Impulsen, die du nach draußen gibst. Sei ehrlich, authentisch, nahbar und zeig‘ dich zwischendrin auch immer mal wieder mit deiner verletzlichen oder zweifelnden Seite.

Selbst wenn du bspw. KI-Textgeneratoren für deine Texte verwendest, achte darauf, dass deine ganz persönliche Haltung deutlich wird. Und zwar konsistent und so, dass diese Aussagen sich nicht widersprechen.

Forme deine Botschaft, werde immer besser darin, in Worte zu verpacken, was dich wirklich bewegt bezogen auf das Thema, für das du stehst. Dabei helfen dir die Menschen um dich herum und der Austausch mit deinen Community-Mitgliedern – durch ihre Fragen, ihr Feedback und ihre Art, auf dich und deine Inhalte zu reagieren.

3 Entwickle dich auch von innen heraus weiter, werd‘ dir immer klarer, wer du bist

Das wohl schönste an dieser Reise hin zu einem beziehungsorientierten Online-Business ist, dass du dich selbst im Laufe der Zeit und durch die vielen Interaktionen mit anderen Menschen stetig weiterentwickelst! Bist du möglicherweise am Anfang noch mit relativ allgemeinem Content gestartet, bekommst du ein immer klareres Bild vom ‚Großen Ganzen‘ und den ‚relevanten Details‘ bezogen auf dein Expertenthema.

Diese innere Arbeit ist wichtig für dich als Leader einer Community. Wenn du langfristig immer wieder inspirierende Denkanstöße gibst, deine Erkenntnisse teilst und damit auch als Vorbild dienst, wirst du automatisch immer mehr zum Magnet für passende Menschen, die zu deinen Kundinnen werden können.

4 Sei selbst Teil einer Community oder eines Kollegen-Netzwerks

Es ist kein Muss, aber sehr empfehlenswert: Sei‘ am besten selbst Mitglied einer Community, um dich beim Dranbleiben unterstützen zu lassen. Außerdem kannst du so ‚von innen‘ miterleben, wie es sich anfühlt, als Mitglied dabei zu sein – und bekommst so auch Ideen und Anregungen für deine eigene Arbeit mit ‚deinen Leuten‘.

5 Innere Haltung und Interesse an den Menschen, Empathie

Eine nährende innere Haltung ist: „Ich bin wichtig, du bist wichtig. Ich gewinne, wenn du gewinnst.“

Außerdem hilft es, wenn du echtes Interesse an den Menschen um dich herum hast. Auch die Verwendung von Worten spielt dabei eine Rolle: Wenn du für dich selbst bspw. von ‚Leads‘ sprichst, wenn du Newsletter-Abonnenten meinst. Auch diese sehr statistik-bezogene Sichtweise auf Marketing, in der möglicht alles irgendwie gemessen wird, ist aus meiner Sicht eher hinderlich – da es Menschen auf Zahlen reduziert.

Ich stehe für das beziehungsorientierte Marketing, das ich ja in diesem Artikel vorstelle.

Sobald du Gruppenangebote, ob kostenlos oder bezahlt, machst: Wichtig ist auch Feingefühl im Umgang mit der Gruppe. Alle Menschen haben (kleinere oder größere) Traumata in ihrer Kindheit erlebt oder wurden als Kinder beschämt, haben erfahren was es bedeutet, ausgeschlossen oder nicht ernst genommen zu werden. Auch in Online-Gemeinschaften und Gruppen kann Schmerz getriggert werden! Dafür gilt es, achtsam zu sein und mit viel Empathie hinzuspüren.

6 Interagiere, rege Interaktion an und sei präsent

Um beziehungsorientiertes Marketing zu betreiben, kannst du dich nicht hinter automatisierten Marketing-Aktivitäten verstecken. Wichtig ist, dass du sehr präsent bist. Du reagierst und interagierst, du greifst auf und spinnst weiter, du gibst Impulse und vertiefst sie bei Bedarf – das geht nur, wenn du auch bereit bist, dafür Zeit und Aufmerksamkeit zu investieren.

Das bedeutet auch, dass du nicht überall gleichzeitig präsent sein kannst, sondern deine Aktivitäten oder einen oder wenige Social Media Kanäle fokussierst. Es ist auch möglich, nur phasenweise präsent zu sein und dem Community-Aufbau zu widmen – auch das erfordert dann eine sehr bewusste Entscheidung für einen zeitweisen Rückzug (den du möglicherweise sogar gegenüber deiner Folgerschaft ankündigst und begründest). Über längere Zeit „auf Halbmast segeln“ und bspw. nur sehr sporadisch Content zu teilen und zu interagieren, ist keine Option, wenn du dir ein Netzwerk aus treuen Fans aufbauen möchtest.

Wie findest du einen ‚Raum‘ für deine Community, wo legst du eine Austauschplattform an?

Meiner Meinung nach brauchst du Social Media Plattformen für den Einstieg:

  • Hier ist Facebook aus meiner Sicht wirklich schwer zu toppen, denn es ist auf der Ebene des Marketings das am besten erreichbare technische Austauschforum.
  • Auch LinkedIn ist eine Alternative, nach meiner Wahrnehmung sind jedoch was die Technik angeht, die Facebook Gruppen LinkedIn weit überlegen.
  • Du kannst ein Forum auf deiner WordPress Seite anlegen, das geht z.B. mit BuddyBoss – ein Plugin mit dem du eine Facebook-ähnliche Gruppe auf deiner eigenen WordPress Website erstellen kannst. Das erfordert aber auf jedenfalls eine gute Pflege deiner WordPress-Seite.
  • Discord – eher eine Gamer-Plattform oder Slack.
  • mobile Plattformen: Signal, WhatsApp oder Threema.
  • Mighty und Circle sind amerikanische Community-Plattformen, die beide schon sehr viele Funktionen haben, um eine „eigene Facebook-Gruppe“ und mehr in einem geschützten Raum einzurichten.
  • für den deutschsprachigen Bereich entwickelt sich Memberspot* immer mehr zu einer sehr brauchbaren Community-Plattform! Zusätzlich können dort direkt die Kursmaterialien, Aufzeichnungen usw. für die Mitglieder / Teilnehmer hinterlegt werden.
  • Moodle und Humhub sind Open-Source-Lösungen, Moodle für ein komplettes LMS (Lern-Management-System; wird auch von Unis und Schulen genutzt), Humhub für Foren und Communities. Beides erfordert, zumindest für die Einrichtung, professionelle Unterstützung.

Aktuelle Entwicklung / meine Beobachtung: Es nutzen immer noch sehr viele Communities die bewährten Facebook-Gruppen, aber das wird weniger. Es liegt zum einen daran, dass Facebook seine Gruppenfunktion sehr zu vernachlässigen scheint, denn die Reichweite in Gruppen ging zuletzt stark zurück. Zum anderen wollen immer mehr Anbieter ihre Community auch „mehr bei sich“ haben – weswegen ich erwarte, dass in den nächsten Jahren immer mehr Plattformen entstehen, auf denen echter, multimedialer Austausch möglich ist. Memberspot ist nach meiner Wahrnehmung gerade der Vorreiter im deutschsprachigen Bereich. Bei wordpress-basierten Community-Plattformen dominiert „BuddyBoss“, was aber natürlich als sehr mächtiges Plugin durchaus fehleranfällig ist und für die meisten einen WordPress-Experten im Hintergrund erfordert.

*mein Partnerlink für Memberspot. Nutze gern meinen Rabattcode ‚marit‘ für 10% Rabatt im ersten Jahr.

Fazit:

In diesem Artikel habe ich im Grunde eine innere Haltung porträtriert, die viele Content-Creators im Laufe der Zeit intuitiv entwickeln: Dass nämlich ihre nach draußen gesendeten Botschaften nur der Anfang sind dafür, dass sich um diese Werte herum eine Gemeinschaft an Gleichgesinnten formt. Dass es wichtig ist, nicht nur zu senden sondern auch zu Interaktion anzuregen, dazu erziehen uns die großen Social Media Plattformen schon länger – denn kommentierte und gelikte Artikel werden vom Algorithmus belohnt.

Wenn du noch den Schritt weiter gehst und dir wirklich deiner Leadership-Rolle bewusst wirst und auch die Bedeutung davon verstehst, dass deine Kunden sich meist auch gern untereinander vernetzen und zugehörig fühlen möchten, schaffst du Mehrwert für dein Business und die Welt auf ganz anderem Level.

Also: Diese Sichtweise fordert dazu auf, Interaktion nicht als Mittel zum Zweck zu betrachten (um deine Produkte zu verkaufen), sondern zum eigentlichen Zweck deines Unternehmens zu machen – und sinnvolle Produkte und Angebote zu schaffen, in denen das noch tiefer möglich wird.


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  1. Liebe Marit,

    ein wunderbarer Artikel. Bei deinen Gründen für eine Community habe ich mehrfach heftig genickt. Und die Schritte, die du aufzeigst, finde ich sehr gut.

    Für mich ist ein ganz wichtiger Aspekt von Community, dass der Austausch untereinander alle bereichert, mich selbst eingeschlossen, wenn ich eine Community leite.

    Manchmal heißt es ja, dass durch das Ansteigen des Meeres alle Boote angehoben werden. So empfinde ich es in der Tat.

    Zur Plattform: Die deutsche Plattform Memberspot bietet seit einigen Monaten eine integrierte Community-Funktion an. Sie ähnelt von der Optik der Circle-Plattform.

    Ich bin gerade dabei, sie voll und ganz zu integrieren. Bisher hatte ich Kurse, Aufzeichnungen etc. auf Memberspot und Austausch auf Circle. Doch alles auf einer Plattform zu haben, dann noch auf einer deutschen, ist soooo viel angenehmer 😀

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